Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zeigte sich beim letzten Testspiel zufrieden, nachdem sie im Neuanfang unter Trainer Julian Nagelsmann gegen die Niederlande ein Unentschieden erzielte. Mit einem 2:2-Unentschieden konnte das DFB-Team nach einem schwierigen Start in die Partie, gleich ein wenig versöhnlich in die Zukunft blicken.
Der Auftakt verlief jedoch alles andere als erfreulich. Bereits nach 99 Sekunden musste die deutsche Elf das erste Tor hinnehmen; ein schneller Konter der niederländischen Mannschaft überraschte die Abwehr völlig. Diese frühe Schwäche ist die schnellste Gegentor-Aktion seit 1974, als Johan Neeskens im WM-Finale gegen Deutschland noch schneller traf. Damals vergingen nur 86 Sekunden.
Vulnerabilität der deutschen Abwehr
Die Schwächen in der deutschen Defensive waren auffällig, insbesondere gegen das temporeiche Spiel der Niederländer. Trotz der eindringlichen Warnungen von Nagelsmann hatte die deutsche Mannschaft Schwierigkeiten, sich zu stabilisieren. Fast nach jedem Ballverlust machten die Holländer Druck, was sich in einer Vielzahl von gefährlichen Kontern äußerte. Nur durch etwas Glück und die Unfähigkeit der holländischen Offensivkräfte blieb das Debakel aus. Denzel Dumfries und Xavi Simons hätten die Führung ausbauen können, scheiterten jedoch an der deutschen Verteidigung und dem Torhüter Marc-André ter Stegen.
Das Team war von den Ereignissen sichtlich betroffen, doch im Gegensatz zu früheren Zeiten – wie beim beunruhigenden 1:4 gegen Japan – wuchs die Mannschaft unter Nagelsmann zusammen. Besonders die jungen Spieler Jamal Musiala und Florian Wirtz zogen die Fäden im Spiel und sorgten für Furore.
Rolle der Offensivkräfte
Ein Wendepunkt in der Partie war das Premierentor von Deniz Undav, der für den verletzten Niclas Füllkrug ins Team gerückt war. Musiala schnappte sich einen schwachen Pass des niederländischen Spielers Matthijs de Ligt und leitete über Kai Havertz und Undav das Tor ein, welches das Spiel vorübergehend ausglich. Auch Joshua Kimmich fand sich in der Torschützenliste wieder – das erste Tor des Bayern-Spielers in seiner neuen Rolle als Kapitän. Dies verlieh der deutschen Mannschaft kurzzeitig den erforderlichen Schub und selbstbewusste Spielzüge folgten.
Obwohl der Ausgleich als Erfolg gewertet werden kann, wurde dem Team bald klar, dass Sicherheit in der Defensive weiterhin ein großes Thema bleibt. Ein Wechsel von Nagelsmann, Waldemar Anton für Jonathan Tah ins Spiel zu bringen, führte nicht zu einer stabileren Hintermannschaft. Brobbey stellte die Abwehr konstant auf die Probe und bereitete Dumfries einen weiteren Treffer vor.
In einer Partie, die von intensiven Zweikämpfen gekennzeichnet war, konnte die DFB-Elf zum Schluss immerhin einen Punkt mitnehmen, was unter den gegebenen Umständen als Erfolg gewertet werden kann. Diese Begegnung diente nicht nur zur Vorbereitung auf ihre zukünftigen Herausforderungen, sondern offenbarte auch gleich mehrere Baustellen, die noch zu bearbeitet werden müssen. Der Rückstand, den die Mannschaft zu Beginn hinnehmen musste, bleibt eine Mahnung für das nächste Aufeinandertreffen.
Die Bundesliga-Profis konnten nicht zu ihrem gewohnten Spiel finden, aber die Leistung war auch ein Schritt in die richtige Richtung unter der Leitung von Nagelsmann. Ein weiterer Test vor den entscheidenden Spielen steht an, und es bleibt abzuwarten, ob die deutschen Spieler aus diesem Schock noch stärker hervorgehen können, wie www.np-coburg.de berichtet.