Im Landkreis Coburg wurde jüngst die „Eiserne Rose“, die höchste Auszeichnung für private Sanierungen historischer Gebäude, an zwei bemerkenswerte Bauprojekte verliehen. Diese Auszeichnung würdigt das Engagement von Bauherren, die in den Erhalt und die Restaurierung historischer Bausubstanz investieren. Die neuen Preisträger sind die „Alte Schmiede“ in der Altstadt von Seßlach und das denkmalgeschützte Wohnhaus von Isabella Hörnlein im Colberger Weg in Schlettach.
Landrat Sebastian Straubel äußerte sich begeistert über die beiden ausgezeichneten Gebäude und deren Bedeutung für den ländlichen Raum: „Solche Gebäude machen unseren Landkreis lebenswerter“. Er betonte die Herausforderungen, die mit der Renovierung alter Gebäude verbunden sind, und sprach den Bauherren seinen Dank aus. „Der ländliche Raum braucht mutige Menschen“, so Straubel weiter.
Besondere Auszeichnungen für die Alte Schmiede
Die „Alte Schmiede“, die von den sogenannten „Seßlacher Mönchen“ betrieben wird, hat sich durch eine herausragende Renovierung einen besonderen Platz verdient. Diese vorher leer stehende Sandsteinschmiede, direkt neben dem Kommunbrauhaus, wurde mit großem Eigenaufwand zu einer „Probierstube“ umgestaltet. Armin Stößel vom Fachbereich Bauwesen des Landratsamtes beschrieb den Umbau als „beispielgebend“. Über einen längeren Zeitraum hinweg haben die Mönche mit viel Leidenschaft und Fleiß daran gearbeitet, um die traditionsreiche fränkische Bierkultur zu bewahren.
Die umfassende Sanierung umfasste nicht nur den Austausch des Daches und der Fenster, sondern auch die Integration zeitgemäßer Haustechnik. Dabei blieb die historische Erscheinung der Schmiede erhalten, was Christine Heider, die Vorsitzende der Bewertungskommission, lobend hervorhob. Renate Schubart-Eisenhardt, stellvertretende Bürgermeisterin von Seßlach, würdigte das außergewöhnliche Engagement und die kreative Transformation eines ehemals unscheinbaren Gebäudes in ein ansehnliches Schmuckstück.
Das denkmalgeschützte Wohnhaus in Schlettach
Ein weiteres Highlight ist das Anwesen im Colberger Weg in Schlettach, das von Isabella Hörnlein und Frederik Wegener umgebaut wurde. Hier wurde es gelungen, die denkmalgeschützten Eigenschaften des Fachwerkhauses aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu bewahren und gleichzeitig moderne Wohnansprüche zu erfüllen. Christine Heider war von der Kombination aus historischem Charme und zeitgemäßem Wohnraum begeistert.
Bürgermeister Hans Steinfelder versprach, dass die Gemeinde stolz auf dieses zusätzliche denkmalgeschützte Gebäude sein kann. Landrat Straubel freute sich ebenfalls: „Wieder ist ein historisches Gebäude in unserem Landkreis erhalten geblieben, was oft mit Herausforderungen verbunden ist. Dennoch kann man es als Bauherr einfacher haben – die Entscheidung, ein altes Gebäude mit Leidenschaft und Liebe zum Detail zu erhalten, ist eine große Leistung.“
Beide Projekte zeigen, wie wertvoll der Einsatz für den Erhalt historischer Gebäude ist und wie solch eine Verwurzelung in der Vergangenheit zur kulturellen Identität und zur Lebensqualität der Region beiträgt. Die „Eiserne Rose“ ist damit nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch eine Inspiration für andere, die alten Traditionen in neuem Glanz erstrahlen lassen wollen.
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