Mit großen Erwartungen geht der FC Bayern München in die neue Saison der UEFA Champions League. Am Dienstagabend um 21 Uhr bestreiten sie ihr erstes Spiel gegen Dinamo Zagreb auf heimischem Rasen. Kapitän Manuel Neuer und andere Teammitglieder blicken auf das kommende Duell und die gesamte Saison mit gemischten Gefühlen, insbesondere wegen der schwierigen Situation von Leon Goretzka.
Manuel Neuer, der Kapitän des Rekordmeisters, resümiert die Höhen und Tiefen seiner Karriere mit Thomas Müller. Gemeinsam haben sie unzählige Erfolge gefeiert, darunter den WM-Titel 2014 und die Triple-Saisons. Doch der Schmerz über die Niederlage im Champions-League-Finale gegen Chelsea im Jahr 2012 ist noch präsent. Neuer erinnert sich: „Im Sommer steht etwas Großes an, das Finale dahoam. Thomas und ich sind die Einzigen, die vor zwölf Jahren gegen Chelsea dabei waren.“ Der Blick in die Zukunft zeigt die Vision eines Finales in München, das für die beiden Legenden eine besondere Bedeutung hat.
Neues Format der Champions League
Die diesjährige Champions-League-Saison bringt ein neues Format mit sich. Es gilt zunächst, die Gruppenphase zu durchlaufen, bevor die besten Mannschaften ins Achtelfinale einziehen. Für die Bayern ist das Ziel klar: möglichst frühzeitig einen Platz unter den besten Acht zu sichern. Dabei wird der erste Auftritt im Wettbewerb gegen Zagreb entscheidend sein. Vincent Kompanys Debüt als Trainer ist ebenfalls ein Thema, in einer Zeit, die für den Verein von zahlreichen Veränderungen geprägt ist.
Der anhaltende Kampf um einen Platz im Kader zeichnet sich besonders für Goretzka ab. Beim letzten Ligaspiel hatte er nicht den Weg ins Aufgebot gefunden, während Leroy Sané nach seiner Leistenoperation auf seine Rückkehr wartet. Manuel Neuer betont die Wichtigkeit Goretzkas für das Team: „Wir Spieler leiden da auch mit. Er ist immer ein wichtiger Faktor gewesen. Ich glaube an ihn, er ist bis in die Haarspitzen motiviert.“ Diese emotionalen Worte unterstreichen den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und das Vertrauen in Goretzkas Fähigkeit, sich zurückzukämpfen.
Die Anzeichen für einen erfolgreichen Start in die Champions-League-Saison könnten nicht besser sein. In der Gruppenphase 2015 gelang den Bayern ein eindrucksvoller 5:0-Sieg gegen Dinamo Zagreb und auch jetzt zeigen sie sich von ihrer besten Seite. Unter Kompany haben sie in der Bundesliga bereits vier Pflichtspielsiege eingefahren und sind voller Selbstvertrauen. Neuer beschrieb die „Gewinnermentalität“ des Teams und hofft, dass sie diese Energie mit in das Eröffnungsspiel tragen können.
Das freut nicht nur die Spieler, sondern auch die Fans, die sich nach langer Wartezeit auf die Rückkehr des berühmtesten Vereinswettbewerbs in Europa freuen. Harry Kane, der im letzten Ligaspiel gegen Holstein Kiel als dreifacher Torschütze glänzte, wirkt begeistert: „Ein Heimspiel ist dafür die perfekte Gelegenheit.“
Herausforderungen in der Gruppenphase
Der FC Bayern hat in den letzten Jahren durchweg gute Leistungen in der Champions League gezeigt. 20 Auftaktspiele am Stück wurden gewonnen, und sie haben kein einziges der letzten 40 Vorrundenspiele verloren. Um diese beeindruckende Serie fortzusetzen, ist ein erfolgreicher Start gegen Zagreb von großer Bedeutung. Joshua Kimmich betont: „Ein Sieg ist immer wichtig, gerade im Eröffnungsspiel“, denn darauf folgen knifflige Auswärtsduelle gegen Aston Villa und den FC Barcelona.
In Gruppe A, die mit starken Teams wie Benfica Lissabon, Schachtar Donezk, Feyenoord Rotterdam und Paris Saint-Germain gespickt ist, sind die Bayern gewarnt: „Wir haben sehr gute Gegner, das ist kein Geheimnis,“ sagt Neuer. Der Druck und die Erwartungen steigen mit jedem Spiel, und das neue Format mit acht Spielen gegen verschiedene Gegner stellt zusätzliche Herausforderungen dar. Somit ist das Schicksal jedes Einzelspiels entscheidend für den weiteren Verlauf des Wettbewerbs.
dpa/mel