In einer unkonventionellen Initiative hat das Dürer-Gymnasium in Nürnberg unter der Leitung von Schulleiter Reiner Geißdörfer ein Bußgeldsystem eingeführt, um die Pünktlichkeit seiner Schüler zu fördern. Seit Mai 2024 müssen Schüler der 9. bis 11. Klasse fünf Euro zahlen, wenn sie unentschuldigt verspätet zum Unterricht erscheinen. Mit dieser Maßnahme soll dem Anstieg von Fehltagen, die laut Geißdörfer eine "Katastrophe" darstellen, entgegengewirkt werden. Diese Strafe wird von den Schülern als wirksamer empfunden als traditionelle Verwarnungen, welche oftmals ignoriert werden, wie kosmo.at berichtete.
Die Einhaltung dieser Regel wird systematisch überwacht. Bei Verspätungen müssen die betroffenen Schüler einen Verzugsschein im Sekretariat anfordern, und wiederholte Verstöße können zur Übermittlung der Informationen an die Bußgeldstelle der Stadt Nürnberg führen. Während die Geldstrafe noch nicht häufig verhängt wurde, zeigt die Maßnahme bereits Wirkung: Die Zahl der Zuspätkommenden ist laut Schülervertretung deutlich rückläufig. Geißdörfer merkt an, dass viele Probleme im familiären Umfeld der Schüler erkannt werden müssen und das Bußgeld lediglich als letztes Mittel nach umfassenden Gesprächen mit Eltern und Fachpersonal dient, wie nn.de informierte.
Die Reaktion der Schüler
Obwohl die Einführung des Bußgelds zunächst für einige Schüler schockierend war, zeigt sich der Schülersprecher positiv über die Erklärungen der Schulleitung. "Die meisten betrifft das Bußgeld nicht", so der Sprecher. Es seien lediglich die, die regelmäßig zu spät kommen, die betroffen sind und damit das Lernen der anderen stören. Die Schule plant zudem, den Fokus von einer Vielzahl von Tests hin zu einem projektorientierten Lernen zu verlagern, was den Schülern helfen soll, mehr Interesse an ihren Bildungserfahrungen zu entwickeln. Das Dürer-Gymnasium könnte damit ein Vorreiter für andere Schulen in Bayern werden, die ähnliche Probleme mit der Pünktlichkeit ihrer Schüler haben.
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