Die Bosch-Haushaltsgerätetochter BSH hat aufgrund einer sinkenden Nachfrage für 1.500 Mitarbeiter am Standort Traunstein Kurzarbeit angemeldet. Diese Entscheidung trifft das Unternehmen, das zuvor durch die Inflation und steigende Preise bereits stark unter Druck stand. Der Standort Traunstein, wo Einbaugeräte wie Herde und Backöfen hergestellt werden, leidet nun unter einer Auftragsflaute, was zur Reduzierung der Arbeitszeit führt.
BSH, die 1967 gegründet wurde und ihren Hauptsitz in München hat, gehört seit 2015 vollständig zur Robert Bosch GmbH. Mit rund 60.000 Angestellten in der ganzen Welt produziert das Unternehmen eine Vielzahl von Haushaltsgeräten, darunter Kühlschränke und Waschmaschinen. Dennoch sieht sich die Tochtergesellschaft nun mit einem signifikanten Teil der Belegschaft in einem Kurzarbeitsszenario konfrontiert, das bis Ende des Jahres andauern könnte.
Maßnahmen zur Kurzarbeit
Das Kurzarbeitergeld, das den betroffenen Angestellten zusteht, wird in der Regel nur einen Teil des Gehalts abdecken. Um die finanziellen Einbußen für die Mitarbeiter in den Grenzen zu halten, hat BSH hinsichtlich der Gehaltseinbußen eine Aufstockung versprochen. Dies geschieht, um den Beschäftigten die finanzielle Last zu erleichtern und um sicherzustellen, dass die Motivation im Unternehmen aufrechterhalten wird.
Dieses Vorgehen ist nicht isoliert, denn auch andere Unternehmen im deutschen Raum, wie der Technologiekonzern Schaeffler, sind in ähnliche Situationen verstrickt. Der gesamte Sektor sieht sich mit einer gewissen Überkapazität konfrontiert, was zu Rückgängen in der Kauf- und Auftragslage führt.
Bislang betrifft die Kurzarbeit ausschließlich den Standort Traunstein. An anderen Werken, wie in Giengen an der Brenz, sind keine Maßnahmen in dieser Art angesetzt. Die Situation ist ernst, und der Bosch-Konzern hat bereits angekündigt, dass auch andere Tochtergesellschaften von den Marktentwicklungen betroffen sind. So hat Bosch Rexroth zum Beispiel ebenfalls angekündigt, 240 Arbeitsplätze an einem deutschen Standort zu streichen.
Die Entwicklungen bei BSH zeigen deutlich die Herausforderungen, mit denen der Technologiekonzern derzeit konfrontiert ist. Der Rückgang der Nachfrage und die bestehenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zwingen Unternehmen, schnell zu reagieren und Maßnahmen zu ergreifen, um ihre langfristige Zukunft zu sichern.
Die Situation ist eine Erinnerung daran, wie empfindlich die industrielle Landschaft in Deutschland auf wirtschaftliche Faktoren reagiert. Die aktuelle Lage könnte auch Auswirkungen auf zukünftige Produktionspläne und die strategische Ausrichtung von BSH und ihren Muttergesellschaften haben, da das Unternehmen versucht, sich an die sich verändernden Marktbedingungen anzupassen.
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