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Blaualgenplage in Bayern: Gesundheitsämter warnen vor Badewassergefahr

In Bayern kämpfen in diesem Sommer zahlreiche Seen und Weiher aufgrund von starkem Regen und anschließenden Hitzetagen mit massiven Blaualgenproblemen, was gesundheitliche Risiken für Schwimmer birgt und zu Badeverboten führt.

Die aktuellen Wetterbedingungen in Bayern haben sich als wahre Zuchtstätte für Cyanobakterien, besser bekannt als Blaualgen, erwiesen. Seit Monaten kämpfen viele Gewässer in der Region mit einer massiven Vermehrung dieser Bakterien. Dies folgt auf starke Regenfälle gefolgt von Hitzewellen, die die perfekte Kombination für die Proliferation der Blaualgen schaffen.

Ein besonders besorgniserregendes Beispiel ist der Ebenhausener Weiher im Kreis Pfaffenhofen an der Ilm, wo die Wasserverfärbung auf eine akute Blaualgenblüte hinweist. „Der Weiher weist in den tiefen Schichten einen Sauerstoffmangel auf“, erklärte Cornelia Teubner vom Gesundheitsamt. Dies sei in Kombination mit den jüngsten Wetterereignissen ein typischer Nährboden für diese schädlichen Organismen.

Blaualgenproblematik in verschiedenen Gewässern

Blaualgen, die florieren, wenn die Umweltbedingungen stimmen, sind ein häufiges Phänomen in bayerischen Gewässern. Der Klostersee im Landkreis Ebersberg ist ein weiteres Beispiel für ein Gewässer, das regelmäßig von dieser Problematik betroffen ist. Trotz wiederholter Algenblüten wird jedoch momentan kein Badeverbot verhängt, was die Entscheidungsträger in der Region als strittig ansehen.

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Die Gesundheitsämter in Bayern nehmen regelmäßig Wasserproben, um die Qualität der See- und Weihergewässer zu überprüfen. Die Ergebnisse des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zeigen, dass nahezu 98 Prozent der Gewässer in Bayern als hygienisch einwandfrei gelten. Allerdings gibt es auch besorgniserregende Fälle, in denen Massenvermehrungen von Blaualgen festgestellt wurden – ein Umstand, der nicht nur für Schwimmer, sondern auch für Tiere gefährlich ist.

Cyanobakterien können giftige Substanzen produzieren, die Hautreizungen hervorrufen und die Sicht im Wasser beeinträchtigen können. „Die Sicht kann so schlecht sein, dass man seine eigenen Füße nicht mehr sieht“, sagt Franziska Bauer von der Limnologischen Forschungsstation. Um die Gefahren zu mindern, appelliert die Behörde an die Eigenverantwortung der Badegäste und informiert durch Schilder über mögliche Risiken.

Wissenschaftliche Forschung zur weiteren Untersuchung

Die Limnologischen Forschungen sind von großer Bedeutung, um das Verhalten der Cyanobakterien genauer zu verstehen. Neben der Überwachung der Wasserqualität konzentrieren sich die Forscher auch darauf, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Seen in der Region zu untersuchen. Die steigenden Temperaturen und die zunehmende Zahl an Hochwasserereignissen stellen größere Herausforderungen für die Stabilität der Ökosysteme der bayerischen Gewässer dar.

Die Wissenschaftler hoffen, herauszufinden, wie sich die Blütenbildung von Cyanobakterien über die Zeit verändert und welche natürlichen Prozesse in der Umgebung der Seen zur Minderung der Bakterien beitragen können. Interessanterweise spielen auch Wassergeflügelarten wie Enten und Gänse eine Rolle, indem sie Blaualgen konsumieren und somit zur Verringerung ihrer Anzahl beitragen.

Trotz der Bemühungen um Kontrolle und Forschung wird der Besuch der Seen und Weiher in Bayern durch die Blaualgenproblematik auch weiterhin eingeschränkt sein. Das Gesundheitsamt hat in Bezug auf den Ebenhausener Weiher das Badeverbot bis zum Ende der Saison verhängt, um dem Gewässer Zeit zur Erholung zu geben. Für die Bürger ist es von entscheidender Bedeutung, sich der Risiken bewusst zu sein und verantwortungsbewusst zu handeln, während der Sommer weiter voranschreitet.

– NAG

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