BayernPfaffenhofen an der Ilm

Blaualgen-Probleme in Bayern: Gesundheitliche Risiken für Badende

In diesem Sommer sehen sich viele Gewässer in Bayern mit einem erheblichen Problem konfrontiert: Die Massenvermehrung von Blaualgen, auch bekannt als Cyanobakterien. Diese Mikroorganismen haben unter den aktuellen Wetterbedingungen, die von starken Regenfällen und anschließender Hitze geprägt sind, ideale Voraussetzungen gefunden, um sich in verschiedenen Seen und Weihern auszubreiten. Insbesondere im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, wo der Ebenhausener Weiher betroffen ist, machen diese Bakterien den Badegästen zu schaffen.

Am Ebenhausener Weiher ist die Lage drastisch. Das Wasser zeigt eine deutlich grünliche Färbung, ein sicheres Zeichen für die Anwesenheit von Cyanobakterien. „Der Weiher hat in den tiefen Schichten Probleme mit Sauerstoff, was die Vermehrung der Blaualgen begünstigt“, erklärt Cornelia Teubner vom Gesundheitsamt. Um die Situation weiter zu verschärfen, wird ein Badeverbot ausgesprochen, da die Toxine der Blaualgen gesundheitliche Gefahren mit sich bringen können.

Regelmäßige Messungen der Wasserqualität

Die Gesundheitsämter in Bayern sind fortlaufend damit beschäftigt, Wasserproben aus Seen und Weihern zu entnehmen, um die Qualität und Sicherheit für die Badegäste zu gewährleisten. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) informiert über die Wasserqualität und führt regelmäßig Checks durch. Obwohl die Mehrheit der Gewässer gut bis ausgezeichnet eingestuft werden, sind in diesem Sommer mindestens zwölf EU-Badegewässerstellen von massiven Blaualgenbefällen betroffen.

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Besonders besorgniserregend ist, dass nicht jeder Fall von Blaualgenbefall gemeldet wird. Die Gesundheitsbehörden ergreifen verschiedene Maßnahmen, je nachdem, wie schwerwiegend die Situation ist. Während in einigen Gebieten Warnungen ausgesprochen werden, kann es in anderen Regionen zu kompletten Badeverboten kommen.

Eigenverantwortung der Badegäste

Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass die Kontrolle von Badeverboten schwierig ist. „Wir appellieren an die Eigenverantwortung der Menschen“, sagt Teubner. Neben Warnhinweisen und Schildern bleibt den Behörden wenig übrig, als die Menschen zu sensibilisieren. Regeln zu befolgen ist in diesem Kontext besonders wichtig, da schon der bloße Kontakt mit dem Wasser Hautreizungen hervorrufen kann.

Die Problematik der Blaualgen ist nicht neu. Es gibt Regionen, wie den Klostersee im Kreis Ebersberg, die fast jährlich von diesen Organismen betroffen sind. Für viele Leute ist der Anblick von grünlichem Wasser ein Warnsignal, und es gibt Personen, die eigene Regeln für das Baden in Seen aufgestellt haben, um sich vor den gesundheitlichen Risiken zu schützen.

Die Wissenschaftler an der Limnologischen Forschungsstation in Iffeldorf befassen sich intensiv mit der Erforschung von Cyanobakterien. Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Wasserqualität. Steigende Temperaturen und Hochwasserereignisse verschärfen die Probleme, wodurch sich die Lebensbedingungen für Blaualgen weiter verbessern. Studien zeigen bereits, dass diese Faktoren die Ökosysteme in bayerischen Gewässern negativ beeinflussen.

Im Allgemeinen ist der Selbstabbau der Blaualgen im Wasser ein natürlicher Prozess, der jedoch Zeit in Anspruch nehmen kann. Verschiedene Faktoren, wie das Verhalten von Wasservögeln, können ebenfalls eine Rolle spielen, jedoch sind diese oft nicht die Lösung für das Badevergnügen, da sie wiederum andere Herausforderungen, wie Verunreinigungen, mit sich bringen können.

– NAG

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