Berchtesgadener Land

Koller fordert: Unangekündigte Tests müssen bleiben – Was denken die Schüler?

In der aktuellen Debatte um das Thema Schule und Leistungsdruck hat der Landtagsabgeordnete Michael Koller aus Berchtesgaden seine Sichtweise klar gemacht. Der Politiker, der sowohl die Perspektive des Lehrers als auch die der Politik kennt, spricht im Interview über die Rolle unangekündigter Leistungstests und deren Auswirkungen auf Schüler.

„Ich hätte mir als Schüler natürlich auch einiges gewünscht“, gesteht Koller, der seit einem Jahr im Landtag sitzt und als Mitglied im Ausschuss für Bildung und Kultus aktiv ist. Dabei bezieht er sich nicht nur auf mehr freie Zeit und weniger Stress, sondern auf die Notwendigkeit, Schüler auf die Realität des Lebens vorzubereiten. „Es braucht Leitplanken in der Erziehung – auch in der Schule“, erklärt er und betont die Wichtigkeit diskursiver Ansichten zu den Tests.

Die Sicht der Schüler auf unangekündigte Tests

Im Gespräch kommt Koller auf die Ängste vieler Schüler zu sprechen, die bei unangekündigten Tests unter Stress leiden. Er rät dazu, dass Schüler sich darauf konzentrieren sollten, ihre Kenntnisse zu vertiefen, um Prüfungsangst zu minimieren. Diese Ängste resultieren häufig aus Unsicherheit über den eigenen Wissensstand. Koller erläutert: „Prüfungsangst entsteht meist, wenn man sich unsicher ist.“ Er ermutigt Lehrer, eine unterstützende und nicht bedrohliche Lernumgebung zu schaffen.

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Darüber hinaus reflektiert Koller über den Druck, den Schüler und Lehrer erleben. „Es ist doch keiner Lehrer geworden, um Schüler zu schikanieren“, räumt er ein. Stattdessen sei es wichtig, gemeinsam an der Entwicklung junger Menschen zu arbeiten. „Wenn man dranbleibt und die Lücken schließt, dann schafft man das auch“, ist Koller überzeugt und sieht in einer positiven Fehlerkultur einen Schlüssel zur Stressbewältigung.

Aber wie steht es um das bayerische Schulsystem im Vergleich zu anderen Bundesländern? Koller macht deutlich, dass Bayern nach Sachsen auf Platz zwei im Bildungsmonitor rangiert. „Es läuft vieles gut, sonst wären wir ja nicht so weit vorne“, sagt er und hebt besonders die Vielfalt des Schulsystems hervor. „Jeder kann die Schulart finden, die zu ihm passt“, so Koller.

Dennoch sieht er auch Handlungsbedarf, besonders im Kontext der technologischen Entwicklung. Die Schulen müssen besser ausgestattet und Lehrer fortgebildet werden, um der zunehmenden Individualisierung in der Gesellschaft gerecht zu werden. „Die Schulen sind da aber auf einem sehr guten Weg“, fügt er hinzu, während er die Wichtigkeit der Sprachförderung in Schulen mit hohem Migrationsanteil betont.

Die Diskussion über unangekündigte Tests berührt die Grundfrage des Leistungsdrucks in der Bildung. Koller fordert dazu auf, Schüler nicht übermäßig zu belasten: „Es gibt Kinder, denen bürdet man sehr viel auf.“ Es ist eine Balance zwischen Fördern und Fordern notwendig, um die Schüler gut auf die Zukunft vorzubereiten.

In einem weiteren Punkt seiner Ansichten spricht Koller die Rolle der Eltern an. Er ist überzeugt, dass eine Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule entscheidend für den Bildungserfolg der Kinder ist. Moderne Kommunikationsmittel helfen, den Kontakt zu halten und die Zusammenarbeit zu stärken. „Schule gelingt nur mit den Eltern zusammen“, betont Koller.

Ein zentrales Element seiner Überlegungen ist, dass die Bildungspolitik in Bayern flexibel bleiben muss, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden und um Innovationen zu integrieren. Viele Fragen bleiben offen, aber Koller zeigt sich optimistisch: „Wir müssen schauen, wo die Stärken liegen“, um den Übergang ins Berufsleben erfolgreicher zu gestalten. Weitere Entwicklungen in der Bildungspolitik in Bayern sind somit zu erwarten, und Koller wird weiterhin an vorderster Front in der Debatte stehen.

Für detaillierte Informationen zu dieser interessanten Thematik, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.rosenheim24.de.

Quelle/Referenz
rosenheim24.de

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