In einem dramatischen Einsatz haben Bergretter eine 28-jährige Frau aus der Gefahrenzone im Berchtesgadener Land gebracht. Die junge Wanderin aus dem Landkreis Traunstein begab sich am Sonntagmorgen zusammen mit zwei Begleitern auf eine Wanderung, die sie über den Fuderheuberg ins Tal führen sollte. Doch als die Dunkelheit hereinbrach und das Wetter sich verschlechterte, war die Gruppe gezwungen, Hilfe zu rufen.
Die Wanderung, die normalerweise für geübte Wanderer gut zu meistern ist, wurde zur Herausforderung. In rund 950 Metern Höhe kam die Frau gegen 21 Uhr nicht mehr weiter und meldete sich bei der Leitstelle Traunstein. Geplant war eine Rettung mittels Hubschrauber, doch die schwierigen Wetterbedingungen verhinderten den Start der Luftrettungen. Sowohl die bayerische Polizeihubschrauberstaffel als auch die Rettungsteams mussten absagen.
Die Rettungsaktion beginnt
Nach einer Stunde kam ein Voraustrupp der Bergwacht an, der mit Getränken und Wärmematerial ausgerüstet war. Diese Ersthelfer konnten die Frau stabilisieren, sodass sie einige Höhenmeter selbst zurücklegen konnte. Doch schon bald bekam sie erneut Probleme mit den Beinen und musste schließlich in eine Trage umgelagert werden.
Zusätzliche Rettungskräfte von den Bergwachten Freilassing und Teisendorf-Anger wurden alarmiert, um den Einsatz zu unterstützen. Die Retter sicherten die steilen Abschnitte des Weges mit Seilen, um die Frau sicher ins Tal zu bringen. Der beschwerliche Abstieg dauerte bis in die frühen Morgenstunden hinein.
Gegen 2 Uhr morgens wurde die Frau schließlich von einer Rettungswagenbesatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes übernommen und in die Kreisklinik Bad Reichenhall gebracht. Die Rettungsaktion, die insgesamt fünf Stunden in Anspruch nahm, verdeutlicht die Gefahren, die beim Wandern in unberechenbarem Wetter auftreten können, selbst in eigentlich für Wanderer geeigneten Gebieten.
Die Lage am Fuderheuberg, die mit ihren 960 Metern Höhe und der reizvollen Umgebung bei Piding als Studienort für Wanderer bekannt ist, sorgt immer wieder für abenteuerliche Geschichten. Viele Wanderer schätzen die ruhigen Pfade fernab der großen Touristenströme, doch solche Ereignisse machen deutlich, wie wichtig die Vorbereitung und das Wettermonitoring vor einer Tour sind. Diese Geschichte hat die Aufmerksamkeit auf die Leistungsfähigkeit der Bergwacht gelenkt, die unermüdlich daran arbeitet, Menschen in Not zu helfen.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.op-online.de.