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Rattenplage in Meran: Experten warnen vor idealen Lebensbedingungen

In Südtirol, insbesondere in Meran, kämpfen Experten wie Samuele Sancassiani seit September 2024 gegen eine zunehmend problematische Rattenplage, die durch ideale Lebensbedingungen in der malerischen Umgebung begünstigt wird und die Gesundheit der Bevölkerung sowie den Tourismus gefährdet.

Südtirol, ein geografisches Juwel, bekannt für seine atemberaubenden Landschaften und charmanten Städte, steht vor einem unerwarteten Problem: eine zunehmende Rattenpopulation. Während die malerische Stadt Meran besonders für ihre herrlichen Parks und geschichtsträchtigen Gebäude geschätzt wird, zieht sie auch immer mehr dieser ungebetenen Gäste an. Experten warnen vor den idealen Bedingungen, die die Region den Nagetieren bietet.

In Meran, wo die Natur üppig sprießt und künstliche Bewässerungskanäle durch die Parks fließen, fühlen sich Ratten besonders wohl. Samuele Sancassiani, ein erfahrener Schädlingsbekämpfer, ist oft vor Ort, um die Rattenpopulation zu beobachten und Bewohner zu beraten. „Die Ratten nutzen all die Möglichkeiten, die die Stadt bietet“, sagt Sancassiani. Tatsächlich leben in Meran statistisch doppelt so viele Ratten wie Einwohner – ein besorgniserregendes Verhältnis, das die Stadtbewohner in Alarmbereitschaft versetzt.

Ratten als Mitbewohner: Ein unangenehmes Zusammenspiel

Der Umgang mit der Rattenplage in Südtirol hat sich zu einem regelmäßigen Bestandteil des Lebens dort entwickelt. „Es ist ein Machtkampf zwischen Mensch und Ratte“, beschreibt Sancassiani die aktuelle Situation. Besonders häufig wird er in das Villenviertel Obermais gerufen, wo die Anwohner Maßnahmen ergreifen, um die Tiere fernzuhalten. „Schwarze Ratten sind erstklassige Kletterer“, warnt er. Offene Balkontüren und ungesicherte Lebensmittel bieten ideale Bedingungen für die dreisten Nagetiere. Essensreste auf Balkonen oder unbewachte Mülleimer tragen zusätzlich zu ihrem Andrang bei.

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Die emotionalen Reaktionen auf Ratten sind geteilt. Während einige Menschen Ratten tierisch süß finden und als Haustiere halten, löst der Gedanke an wilde Ratten bei anderen Ekel aus. Wild lebende Ratten sind im wahrsten Sinne des Wortes „Schädlinge“, da sie Lebensmittel verunreinigen und Krankheiten wie Salmonellen oder Tuberkulose übertragen können. Aus diesem Grund stehen viele Menschen dem Rattenproblem in Südtirol ambivalent gegenüber und sprechen sich für effektive Bekämpfungsmaßnahmen aus.

Städte ergreifen Maßnahmen und begegnen dem Problem kreativ

Experten sehen die Rattenplage in einem zyklischen Muster; die Population schwankt zwischen Anstiegen und Rückgängen. „Aktuell haben wir eine stabile Situation, die jedoch jederzeit kippen kann“, erläutert Sancassiani weiter. Gift einzusetzen, um die Rattenpopulation zu reduzieren, erweist sich als kontraproduktiv, da die Ratten nur vermehrt zurückkehren, sobald ihre Zahl verringert wird. Für die Schädlingsbekämpfer in der Region ist eine präventive Herangehensweise entscheidend: Es gilt, die Nahrungsquelle und das Lebensumfeld der Ratten zu minimieren.

Andreas Wenighofer, ein weiterer Schädlingsbekämpfer, berichtet von seiner alltäglichen Arbeit – nicht nur in Meran, sondern auch in kleineren Gemeinden der Umgebung. Die Jagd auf die Ratten findet oft in unkonventionellen Umgebungen wie Bauernhöfen statt. „Wir können die Rattenpopulation etwas eindämmen, aber sie jemals ganz loszuwerden, ist illusorisch“, so Wenighofer in einer ernüchternden Feststellung. Initiativen wie die Aufstellung von Rattenfallen an Flussufern oder in Parks zeigen, dass Städte wie Meran und Bruneck versuchen, das Problem systematisch anzugehen.

Ein weiterer Aspekt, der die Situation im Herbst verschärft, ist das Kältebedürfnis; sowohl Menschen als auch Ratten suchen dann warme Unterkünfte. Dies führt dazu, dass sich die Tiere verstärkt Häusern nähern und somit vermehrt Sichtungen im urbanen Raum stattfinden. In Städten wie Freising ist das Rattenproblem ebenfalls auf dem Vormarsch, was die Verantwortlichen dazu zwingt, schnell zu reagieren.

Die Erfahrungen und Berichte der Schädlingsbekämpfer zeigen, dass das Problem der Ratten in Südtirol ein vielschichtiges ist. Während einige Bürger den Umgang mit diesen Nagetieren als unvermeidlichen Teil ihres Alltags akzeptieren, bleibt die Frage, wie lange diese Koexistenz noch tragbar ist.

– NAG

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