Die IHK Bayreuth schlägt Alarm! Ein Drittel der Unternehmen in der Region steht vor der Bedrohung durch steigende Gewerbesteuerhebesätze. „Bayreuths Wirtschaft steht enorm unter Druck“, warnt Jörg Lichtenegger, der Vorsitzende des IHK-Gremiums Bayreuth. Die jüngsten Erhöhungen der Realsteuerhebesätze, die 2024 in 37 von 196 Kommunen im IHK-Einzugsgebiet beschlossen wurden, könnten fatale Folgen für die lokale Wirtschaft haben. Im Vergleich zu 2023, als nur 22 Erhöhungen stattfanden, ist dies ein besorgniserregender Anstieg.
Die Zahlen sind alarmierend: In der Stadt und im Landkreis Bayreuth schwanken die Gewerbesteuerhebesätze zwischen 300 und 400 Punkten. Besonders betroffen sind die Kommunen Bad Berneck, Eckersdorf und Kirchenpingarten, die die Hebesätze angehoben haben. Lichtenegger betont, dass diese Erhöhungen nicht nur Neuansiedlungen erschweren, sondern auch die bestehenden Unternehmen unter Druck setzen. „Das letzte, was unsere Unternehmen jetzt brauchen können, sind noch mehr steigende Ausgaben“, so Lichtenegger.
Steigende Kosten für Unternehmen
Die IHK warnt: Eine Erhöhung der Gewerbesteuer hat direkte Auswirkungen auf die Unternehmen. Besonders Kapitalgesellschaften, die einen großen Teil der IHK-Mitglieder ausmachen, sind betroffen. „Die Behauptung, dass Unternehmen nicht unter einer Erhöhung leiden, ist irreführend“, erklärt IHK-Steuerreferent Andreas Wandner. Lichtenegger ergänzt, dass die Gewerbesteuerhebesätze seit 2008 im Schnitt um 42,2 Punkte gestiegen sind, was die finanzielle Belastung für die Unternehmen weiter erhöht.
Die Verantwortung für die finanziellen Schwierigkeiten der Kommunen liegt laut Lichtenegger beim Bund und Land, die immer mehr Pflichtaufgaben ohne angemessene Unterstützung aufbürden. „Die Kommunen müssen Steuererhöhungen nur dann in Betracht ziehen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt“, fordert er. Zudem appelliert er an alle Kommunen, die neuen Grundsteuer-Hebesätze ab 2025 aufkommensneutral zu gestalten, um die Unternehmen nicht zusätzlich zu belasten.