Der VfL Wolfsburg und der FC Bayern München stehen vor entscheidenden Herausforderungen in der UEFA Champions League. Beide Teams müssen sich in der Gruppenphase beweisen, nachdem die letzte Saison für keine deutschen Klubs in der K.o.-Runde gut ausging. Diesmal sind die Erwartungen hoch, sowohl von den Vereinsführungen als auch den Fans.
Der Trainer des VfL, Tommy Stroot, erinnert sich mit Begeisterung an seine bisherigen Erlebnisse in der Champions League. Sein Team wird am Dienstag gegen den italienischen Meister AS Rom antreten. Die Vorfreude ist spürbar: „Einmal nicht dabei zu sein, hat in unserer Gruppe eine Riesengier kreiert“, so Stroot. Der VfL Wolfsburg hatte im vergangenen Jahr in den Playoffs nicht überzeugen können und ist nun fest entschlossen, das Ruder herumzureißen.
Gruppenzusammensetzung und Gegner
Der FC Bayern trifft einen Tag später in München auf den FC Arsenal. Trainer Alexander Straus erklärt, dass sie aus den Lostöpfen die schwersten Gegner erwischt haben. „Ein Vorrundenaus sollte mit unserem stark gestarteten Team unbedingt vermieden werden“, betont er. In der Gruppenphase muss Bayern gegen namhafte Gegner wie Juventus Turin und Valerenga IF aus Oslo antreten.
Auf Seiten des VfL Wolfsburg wird die Gruppenzugehörigkeit von Rekordsieger Olympique Lyon und Galatasaray Istanbul als ernsthafte Herausforderung gesehen. „Mein Ziel ist klar: Ich will ins Viertelfinale“, erklärt Stroot weiter. Tatsächlich ist die Konkurrenz in der Champions League in den letzten Jahren enorm gestiegen, und es wird erwartet, dass auch Mannschaften aus Italien und Portugal in den Wettbewerb investieren.
Die finanziellen Herausforderungen
Einen wichtigen Teil des Wettbewerbs stellen die finanziellen Ressourcen dar. Die deutschen Klubs haben einen „Geschäftsplan Frauen-Bundesliga Projekt GbR“ ins Leben gerufen, um den steigenden Ausgaben gerecht zu werden. Eintracht Frankfurts Technische Direktorin, Katharina Kiel, hebt hervor, dass die finanziellen Belastungen für die Vereine zunehmen. Der FC Bayern hat seine Investitionen erhöht, um Spielerinnen wie die verletzte Lena Oberdorf zu verpflichten und um junge Talente wie Giulia Gwinn und Sydney Lohmann bei Vertragsverlängerungen zu halten.
Auf der anderen Seite musste Wolfsburg einige Leistungsträgerinnen wie Ewa Pajor, die zu Barcelona gewechselt ist, und Dominique Janssen, die sich Manchester United angeschlossen hat, ziehen lassen. „Wir haben mittlerweile mehr Konkurrenz, die finanziell und in ihrer Markenpräsenz wachsende Strahlkraft hat“, räumt Ralf Kellermann, Direktor beim VfL, ein.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Motivation auf beiden Seiten hoch. Kapitänin Alexandra Popp, die schon bei den Champions-League-Siegen in den Jahren 2013 und 2014 auf dem Feld stand, beschriebt die bevorstehende Gruppenphase als kein leichter Prozess. „Die Gruppenphase zu überstehen, ist unser Minimalziel“, erklärt die 33-Jährige. Alles, was danach kommt – von Viertelfinale bis hin zum Finale – ist willkommen.
Die kommende Champions-League-Saison verspricht spannende Duelle und große Erwartungen. Insbesondere für die deutschen Klubs, die überzeugt sind, dass sie international wettbewerbsfähig sein können, ist der Druck gewachsen. Allein schon die Vorstellung, sich mit internationalen Spitzenmannschaften messen zu können, treibt die Spielerinnen an und bringt zusätzliche Motivation, im Wettkampf zu bestehen. Ein tiefer Einblick in die Situation und die Herausforderungen bieten weitere Informationen auf www.nd-aktuell.de.