Eine interessante Situation bahnt sich beim FC Bayern München an, insbesondere im Hinblick auf die Rolle von Leon Goretzka im Team. Trainer Vincent Kompany überraschte während einer Pressekonferenz beim Rückblick auf das beeindruckende 6:1 gegen Kiel, als er Goretzka als einen „ganz wichtigen“ Spieler bezeichnete, obwohl dieser nicht einmal im Kader war. Diese Diskrepanz zwischen Lob und tatsächlicher Spielpraxis deutet auf ein dennoch bestehendes Dilemma hin.
In der vergangenen Sommer-Transferperiode hat der Klub seine klare Haltung zu Goretzka deutlich gemacht. So ist der Spieler, der einst als Schlüsselperson im Champions-League-Erfolg 2020 gefeiert wurde, laut interner Kommunikation aus den sportlichen Planungen ausgeschlossen. Trotz diverser Signale und der Möglichkeit eines Transfers entschied sich Goretzka, beim Verein zu bleiben, was bei vielen Experten für Verwirrung sorgte.
Die Herausforderungen für den Verein
Max Eberl, Sportvorstand des FC Bayern, betonte vor dem Kiel-Spiel, dass Goretzka wusste, dass in der mittelfristigen Planung andere Spieler wie Aleksandar Pavlovic und João Palhinha bevorzugt werden würden. Die Absicht, Goretzka vom Platz zu setzen, könnte nicht nur den Spieler demotivieren, sondern auch die Teamdynamik beeinträchtigen, wenn seine schlechte Stimmung auf die Mannschaft abfärbt. Hier ist das Fingerspitzengefühl des Vereins gefragt, um den Wert des Spielers zu erhalten. Der Marktwert von Goretzka wird aktuell mit 30 Millionen Euro beziffert, und ein völliger Rückzug aus dem sportlichen Geschehen könnte diesen gefährden.
Die Überlegung, Goretzka eventuell sogar im Champions-League-Kader für das bevorstehende Match gegen Dinamo Zagreb zu berücksichtigen, zeigt den Willen des Vereins, ihn dennoch im Blick zu behalten. Bei einer größeren Kadergröße in der Königsklasse könnte er zumindest durch die verletzungsbedingten Ausfälle anderer Spieler, wie Boey, die Gelegenheit erhalten, sich erneut zu beweisen.
Der FC Bayern steht also vor der Herausforderung, Goretzkas professionelle Einstellung aufrechtzuerhalten, während gleichzeitig klare sportliche Prioritäten gesetzt werden müssen. Es bleibt abzuwarten, ob der Club es schafft, diese Angelegenheit ohne größere Konsequenzen für das Team zu managen. Die nächsten Monate könnten entscheidend werden, und es ist unverzichtbar, dass dem Thema Goretzka ausreichend Beachtung geschenkt wird, um etwaige Probleme zu vermeiden.