Der Streuobstpakt Bayern erfreut sich wachsender Beliebtheit, da immer mehr Menschen die Idee eines eigenen Obstgartens für sich entdecken. Seit seiner Einführung im Jahr 2021 bietet das Programm eine kostengünstige Möglichkeit, Bäume zu pflanzen und damit frisches Obst zu ernten, ohne dass große finanzielle Mittel investiert werden müssen. Die einzige Voraussetzung ist ein geeignetes Grundstück, das nicht nur attraktiv, sondern auch praktisch gelegen sein sollte.
Ein Beispiel für die positive Resonanz des Paktes ist Matthias Baumgartner, der in Igleinsberg im Bayerischen Wald mit der Pflanzung von Obstbäumen begonnen hat. „Meine Freude liegt nicht in blühenden Blumen, sondern in den Obstbäumen“, sagt er und erzählt von der ungenutzten Wiese hinter seinem Haus, auf der er mittlerweile 33 Apfel- und Birnbäume gepflanzt hat. Diese Bäume stammen aus dem Förderprogramm und waren für ihn fast kostenlos. Baumgartner ist besonders stolz darauf, ungespritztes Obst für seine Familie zu ernten.
Die Details des Förderprogramms
Durch den Streuobstpakt können interessierte Bürger in ganz Bayern von bestimmten Förderungen profitieren. Die Antragstellung ist unkompliziert: Verschiedene Naturparkvereine und Landschaftspflegeverbände unterstützen bei der Beantragung, sodass die Bürger nicht mit komplizierten Formularen belastet werden. In Landkreisen wie Regen, Deggendorf und Freyung-Grafenau kümmert sich beispielsweise der Naturparkverein Bayerischer Wald um die notwendigen Schritte.
Ein entscheidendes Kriterium ist, dass das Grundstück nicht als Baufläche deklariert ist und eine Anbindung an die offene Landschaft hat. Diese Regelung sorgt dafür, dass die gepflanzten Bäume langfristig bestehen bleiben und ökologisch wertvoll sind, indem sie Lebensräume für zahlreiche Insekten und Tiere schaffen.
Die Förderung bezieht sich hauptsächlich auf Hochstämme, also Obstbäume, die im Erwachsenenalter mehrere Meter hoch werden. Auf diese Weise wird die ökologische Funktion der Bäume gestärkt. Die Anpflanzung soll zudem möglichst selbstständig erfolgen, um den Menschen ein Gefühl der Verantwortung und Wertschätzung für die neuen Bäume zu geben.
Aber es wird nicht nur die Pflanzung gefördert. Auch der Schnitt der Bäume wird unterstützt, um sicherzustellen, dass die Obstbäume gesund und ertragreich bleiben. Der Naturparkverein stellt zudem sicher, dass die ersten Schritte der Bepflanzung, wie das Aufstellen von Stammschutz und Unterstützungsseilen, inklusive sind. Damit können die Pflanzen sicher anwachsen und später optimal betreut werden.
Die Erfolge des Programms
Das Ziel des Streuobstpakts ist ausgesprochen ehrgeizig: Bis 2030 sollen insgesamt eine Million neue Bäume gepflanzt werden. Bereits jetzt wurde ein erheblicher Fortschritt erzielt, denn allein in den ersten beiden Jahren wurden fast 72.000 Bäume in die Erde gebracht. Besonders im zweiten Jahr des Programms stieg die Zahl der gepflanzten Bäume auf über 63.000, was eine deutliche Steigerung gegenüber den lediglich 8.500 im ersten Jahr darstellt.
Nicht nur Landwirte, sondern auch viele Privatpersonen interessieren sich zunehmend für die Angebote des Streuobstpakts. Dies zeigt, dass das Bewusstsein für nachhaltigen und regionalen Anbau stetig wächst. Um mehr Informationen über die konkrete Umsetzung der Förderungen zu erhalten, können sich Interessierte direkt an ihren Landschaftspflegeverband oder das zuständige Landratsamt wenden, wie Gabriel Happernagl, Forstingenieur beim Naturparkverein Bayerischer Wald, erklärt.
Die Engagements, ähnlich der von Baumgartner, zeigen, dass es nicht nur um die Erwirtschaftung von Erträgen geht, sondern auch um die Freude an der Natur. Das Streben nach gesunden, ungespritzten Lebensmitteln und die Schaffung eines naturnahen Lebensraums sind Beweggründe, die immer mehr Menschen in Bayern motivieren, aktiv zu werden und einen eigenen Obstgarten zu gestalten. Informationen zu weiteren Aspekten und Details des Programms sind bereits über verschiedene lokale Informationen zugänglich und können sowohl über die Website des Naturparkvereins als auch via direkte Anfragen an die jeweiligen Behörden eingeholt werden.
Insgesamt genießt der Streuobstpakt Bayern eine positive Entwicklung und zeigt, wie auch kleinere Initiativen Großes bewirken können. Mit jedem gepflanzten Baum wird nicht nur das Landschaftsbild bereichert, sondern auch der Lebensraum und die Artenvielfalt unterstützt. Wer also darüber nachdenkt, nicht nur seine eigene Ernährung zu verbessern, sondern auch etwas für die Umwelt zu tun, findet im Streuobstpakt Bayern eine vielversprechende Möglichkeit.