Die 28-jährige Anna Schick aus Bamberg hat kürzlich die „Courage-Medaille“ für ihren mutigen Einsatz bei einem bedrohlichen Vorfall verliehen bekommen. Diese Auszeichnung wird vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) an Menschen vergeben, die sich besonders für die Sicherheit und das Wohlergehen anderer einsetzen. Anna ist dabei nicht die einzige, die geehrt wurde – insgesamt erhielten 33 Menschen diese Auszeichnung für ihre tapferen Taten.
Der Vorfall, auf den die Auszeichnung zurückgeht, ereignete sich im April 2023, als Anna in der Bamberger Tränkstraße aufmerksam wurde, wie ein Mann seine Bekannte in einem gewalttätigen Streit würgte. Ähnlich wie bei einem Superhelden hat sie nicht weggeschaut oder weggelaufen, sondern sich ohne Zögern zwischen den Angreifer und das Opfer gestellt. Ihr entschlossenes Eingreifen verhinderte ein weiteres mögliches Leid, als der Täter kurzzeitig flüchtete, dann jedoch zurückkehrte, um erneut auf die Frau loszugehen. Doch auch dieses Mal war Anna zur Stelle und konnte Schlimmeres abwenden.
Mut in brenzligen Momenten
In ihrer Rolle als berufliche Bildungswissenschaftlerin hat Anna Schick bewiesen, dass Zivilcourage nicht nur in Actionfilmen vorkommt, sondern auch im realen Leben. „Durch das umsichtige Handeln der jungen Frau konnte Schlimmeres verhindert und der Täter schließlich festgenommen werden“, heißt es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberfranken. Die Polizei berichtet, dass der Angreifer, ein 39-jähriger Mann, mittlerweile rechtskräftig zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt wurde.
Nach dem Eingreifen von Anna verständigte sie umgehend die Polizei und den Rettungsdienst, der der verletzten Frau sofort helfen konnte. Ihrem mutigen Verhalten verdankt das Opfer, dass es seiner Atemnot rechtzeitig behandelt werden konnte und somit schwerwiegendere Folgen verhindert wurden. „Hätte Anna nicht eingegriffen, könnte die Situation eine andere Wendung genommen haben“, so ein Polizeisprecher.
Der Polizeipräsident von Oberfranken, Armin Schmelzer, würdigte Anna Schick am 7. Oktober 2024 in seiner Rede und hob hervor, dass ihr Handeln nicht nur das Leben eines Menschen rettete, sondern auch zur Aufklärung des Vorfalls beitrug. Er ermutigte damit auch andere, in brenzligen Situationen aktiv zu werden und eine Vorbildfunktion einzunehmen.
„Ich hoffe, dass ihre Courage auch andere inspiriert, in solchen Situationen zu helfen“, äußerte er in seiner Lobeshymne auf Anna. Diese Worte sollen nicht nur als persönliche Anerkennung für die junge Frau gelten, sondern auch als Aufruf an die Gesellschaft, Zivilcourage zu zeigen und aktiv zu handeln, statt nur zuzusehen. Anna Schick hat mit ihrer Tat nicht nur sich selbst, sondern auch viele andere motiviert, in Notlagen nicht wegzusehen und möglicherweise nicht nur eine, sondern mehrere Leben zu retten.
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