In Bamberg ist ein zunehmend besorgniserregendes Problem zu beobachten: Die Fahrradständer am Bahnhof sind überquillend mit benutzten und oft beschädigten Fahrrädern, die den Platz eingenommen haben, den Radfahrer dringend benötigen. Diese Ansammlung von sogenannten „Fahrrad-Leichen“ führt nicht nur zu einem Platzmangel, sondern auch zu Unmut unter den Nutzern, die auf adäquate Abstellmöglichkeiten angewiesen sind.
Unmut unter Radfahrern: Wo sind die Stellplätze geblieben?
Die Fahrradständer an der Ecke Luitpoldstraße/Ludwigstraße im Bamberger Bahnhof sind besonders stark betroffen. Viele Fahrräder dort scheinen schon seit langem nicht mehr genutzt zu werden. Das Problem verstärkt sich vor allem im Sommer, wenn viele Radfahrer versuchen, ihr Fahrrad sicher abzustellen. Aufgrund der zahlreichen abgestellten Fahrräder finden sie oftmals keinen verfügbaren Platz mehr.
Stadtverwaltung im Einsatz: So wird gegen Schrotträder vorgegangen
Die Stadt Bamberg ist sich der Situation bewusst und hat bereits Maßnahmen ergriffen, um das Problem anzugehen. Zunächst wird zwischen zwei Arten von Fahrrädern unterschieden: Schrottfahrrädern, die nicht mehr verkehrssicher sind, und Fundfahrrädern, bei denen nicht klar ist, ob sie noch genutzt werden. Ein Schrottfahrrad kann beispielsweise Räder oder eine Kette vermissen und ist damit unbrauchbar.
Die städtischen Dienste führen regelmäßige Kontrollen durch, bei denen der Zustand der Fahrräder erfasst wird. Radfahrer können außerdem Fahrräder, die sie als Schrott oder Fund betrachten, beim Ordnungsamt melden. Innerhalb von 8 bis 10 Werktagen erfolgt dann eine Überprüfung der Meldungen, und die betreffenden Fahrräder werden mit einem Aufkleber gekennzeichnet.
Lagerung und Verwertung: Was passiert mit den gekennzeichneten Fahrrädern?
Nachdem Fahrräder als schrottreif oder als Fundsachen markiert wurden, bleibt eine nicht näher genannte Frist abgewartet, in der die Eigentümer die Möglichkeit haben, ihre Räder abzuholen. Nach Ablauf dieser Frist werden die Fahrräder abgeholt, für mindestens sechs Monate in einem Lager aufbewahrt und anschließend versteigert oder sozialen Einrichtungen gespendet. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Platz an den Radständern zu schaffen und die Nutzung für alle Radfahrer zu verbessern.
Fazit: Ein Aufruf zur Verantwortlichkeit
Die Situation am Bamberger Bahnhof ist ein Spiegelbild eines größeren Problems, das viele Städte betrifft: Die Herausforderung, gemeinsam mit den Radfahrern für ordnungsgemäße Nutzung des öffentlichen Raums zu sorgen. Es ist dringend notwendig, dass jeder Radfahrer Verantwortung für sein eigenes Fahrrad übernimmt, um diesen Engpass zu verhindern. Nur durch das aktive Engagement aller Beteiligten kann ein funktionierendes und angenehmes Fahrradparken realisiert werden.
– NAG