In einer unruhigen Wetterlage wechselt die Region Bad Tölz-Wolfratshausen zwischen Regen und Schnee, mit einem aktuellen Fokus auf mögliche Hochwassergefahr. Während der Nachbarstaat Österreich mit ernsthaften Überschwemmungen konfrontiert ist, zeigen sich im Landkreis die Herausforderungen etwas weniger extrem. Am 15. September bemerkten Anwohner, dass die Isar viel Wasser führt, jedoch gab es bald Entwarnung, da die Pegelstände sanken.
Am Sonntag, dem 16. September, erklärte das Wasserwirtschaftsamt, dass die Hochwassergefahr zwar reduziert, aber nicht gänzlich gebannt ist. Die Lage sei angespannt, vor allem aufgrund des Niederschlags, der in Verbindung mit den hohen Schneemengen auf den Bergen steht. Aktuell liegen die Schneefallgrenzen über 1500 Metern, was bedeutet, dass der Niederschlag in diesen Höhen als Schnee fällt, anstatt als Regen, was die Schmelze in den Tälern verringert.
Wetterwarnungen und Pegelstände
Die Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) deuten an, dass ab Sonntagabend anhaltender Regen erwartet wird. Dieser könnte Niederschlagsmengen zwischen 50 und 90 Litern pro Quadratmeter bringen, insbesondere in Gebieten, wo sich das Wasser staut. Bis Dienstag, den 17. September, sollte die Region besonders wachsam sein, da die ansteigende Schneefallgrenze einen zusätzlichen Abfluss durch schmelzenden Schnee mit sich bringt.
In verschiedenen Pegeln der Region beginnen die Wasserstände zu steigen. An der Loisach wurde bereits die Meldestufe 1 überschritten, und es wird erwartet, dass die Meldestufe 3 in Beuerberg zeitnah erreicht wird. Die Straße zwischen Hohenbirken und Fletzen in Bad Heilbrunn bleibt aufgrund von Überflutung gesperrt.
Ein besorgniserregendes Update kam am 14. September, als das Wasserwirtschaftsamt die Hochwasserwarnung für den Landkreis nach oben stufte. Plötzlich stiegen die Pegel aufgrund unerwarteter Niederschläge im Einzugsgebiet der Isar an, was die Lage zusätzlich kompliziert.
Schnee und Lawinengefahr
Besonders gefährlich ist es weiterhin in höheren Lagen, wo heftiger Schneefall herrscht. Berichten zufolge ist am Samstag im Karwendelgebirge eine ganze Wandergruppe, bestehend aus etwa 30 Personen, von einer Lawine überrascht worden. Ein Wanderer wurde unter den Schneemassen verschüttet, während ein Bergretter bei einem Rettungsversuch ebenfalls in Gefahr geriet.
In den Alpenregionen, wie etwa rund um den Herzogstand, fiel in der Vergangenheit viel Neuschnee, was die Menschen veranlasste, die Vorwarnungen ernst zu nehmen. Der DWD schätzt, dass in den nächsten Tagen Schnee in Höhenlagen bis zu 50 cm fallen könnte. Auch wenn die winterliche Landschaft viele begeistert, birgt sie aktuell große Risiken für Wanderer und Naturfreunde.
Zusätzlich zu den regulären Wettererscheinungen gab es auch Veränderungen in der Wasserabgabe vom Sylvenstein an die Isar. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, künftige Überschwemmungen zu vermeiden, da der Seespiegel des Sylvensteins momentan sicher unter der Vollstauhöhe liegt. Pro Stunde steigt er aufgrund der Abflüsse nur begrenzt an.
Ein weiteres Ereignis, das in dieser Unwetterlage ins Wasser fiel, war das für den 14. September geplante Dorffest in Kochel am See. Die Organisatoren haben, aufgrund des anhaltenden Regens, entschieden, die Veranstaltung abzusagen. Dennoch wurde eine historische Pelton-Turbine, welche jahrzehntelang im Walchenseekraftwerk genutzt wurde, als kulturelles Highlight vor dem Bahnhof platziert.
Während das Wetter in der Region weiterhin unberechenbar bleibt, sind die Behörden in Alarmbereitschaft. Ein Blick auf die Webcambilder zeigt, dass die Wasserstände in den Flüssen steigen, und alle sollten wachsam bleiben. Aktualisierte Warnungen und Protokolle von der Wetterbehörde und dem Wasserwirtschaftsamt sind entscheidend für die Sicherheit und das Wohl der Anwohner.
Details zur aktuellen Lage können auf www.merkur.de nachgelesen werden.