Bad Tölz-Wolfratshausen

Neue Flüchtlingsunterkunft in Münsing: Ein Schritt zur Integration!

Gemeinden im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, wie Münsing und Sachsenkam, schlagen Alarm und schaffen dringend benötigten Platz für Flüchtlinge, während Bauprojekte für neue Unterkünfte in den Startlöchern stehen und ein Tag der offenen Tür vor der Eröffnung geplant ist – ist die Zeit für Solidarität gekommen?

In Münsing, im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, entsteht zurzeit eine neue Unterkunft für Geflüchtete. Der Bau erfolgt in Modulbauweise und soll Platz für insgesamt 94 Personen bieten. Dies ist Teil einer größeren Initiative, um in den umliegenden Gemeinden, darunter Sachsenkam, Greiling, Dietramszell und Benediktbeuern, adäquate Wohnmöglichkeiten für Menschen auf der Flucht zu schaffen. Das Landratsamt hat festgestellt, dass einige dieser Gemeinden bisher nur wenige Geflüchtete aufgenommen haben, was die Notwendigkeit für neue Unterkünfte unmittelbar macht.

Bürgermeister Michael Grasl erläutert, dass in Münsing speziell Wohnungen für Familien eingerichtet werden, die mit eigenen Sanitäranlagen, Küchen und Aufenthaltsbereichen ausgestattet sind. Diese Maßnahme zielt darauf ab, der schwierigen Wohnsituation für viele Geflüchtete gerecht zu werden und ihnen mehr Privatsphäre zu ermöglichen. So entstehen Einheiten, in denen jeweils sechs bis acht Personen untergebracht werden können, sowie kleinere Einheiten für ein bis zwei Personen.

Vorbereitung auf den Einzug

Das Landratsamt plant, die Unterkunft im November zu eröffnen. Dabei zählt ein „Tag der offenen Tür“, der Nachbarn und lokale Behörden einlädt, um einen Einblick in die neuen Räumlichkeiten zu geben und Informationen über die Unterbringung und die Sicherheitsvorkehrungen zu teilen. Dies zeigt den Willen der Verwaltung, Transparenz zu schaffen und das Vertrauen der Anwohner zu gewinnen.

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Die Gesamtsituation ist nicht unproblematisch. Das Landratsamt sieht sich weiterhin großen Herausforderungen gegenüber, da im Zwei-Wochen-Rhythmus neue Geflüchtete zugewiesen werden. Diese Neuankömmlinge stellen zusätzliche Anforderungen an die Ressourcen der Region, insbesondere im Bereich Bildung und Integration. So sind die bereits belegten Turnhallen in Wolfratshausen und Geretsried eine Übergangslösung, die letztendlich wieder für den regulären Schulbetrieb zur Verfügung stehen sollen.

Geflüchtete im Landkreis

Aktuell sind im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen insgesamt 3216 Geflüchtete untergebracht, darunter 1701 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die Verteilung unter den Kommunen weist jedoch große Unterschiede auf. Besonders auffällig ist der Mangel an Unterkünften in Sachsenkam, wo die Quote nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel um 91 Prozent unterschritten wird. In Greiling sind es 87 Prozent, und in Benediktbeuern 81 Prozent. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Dringlichkeit für neue Unterkünfte in diesen Regionen.

Der Helferkreis für Geflüchtete in Münsing bleibt aktiv, und die Dritte Bürgermeisterin Regina Reitenhardt agiert als zentrale Ansprechperson für Unterstützungsangebote. Zudem setzt sich der Grünen-Gemeinderat Matthias Richter-Turtur dafür ein, Sprachkurse im Gemeindesaal anzubieten, um den Neuankömmlingen beim Integrationsprozess zu helfen.

Jedoch stehen nicht alle Gemeinden dem Bau neuer Unterkünfte positiv gegenüber. In Geretsried wurden beispielsweise Anträge zur Verlängerung der Nutzung einer Lagerhalle als Asylunterkunft und zur Errichtung neuer Containergebäude abgelehnt. Bürgermeister Michael Müller betont dabei, dass es nicht an einer grundsätzlichen Ablehnung des Themas liege, sondern vielmehr an unzureichenden rechtlichen Rahmenbedingungen für die Anträge.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bestrebungen zur Integration von Geflüchteten im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sowohl Fortschritte als auch Hindernisse aufweisen. Während einige Gemeinden aktiv Wohnraum schaffen, gibt es an anderen Orten Widerstände, die es zu überwinden gilt. Für weitere Informationen und Details zu dieser Thematik verweisen wir auf www.sueddeutsche.de.

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