In Geretsried, einem kleinen Ort in Bayern, steht die innovative „Bücherbüchse“, die seit ihrer Gründung im Jahr 2019 auf dem Buchmarkt für Furore sorgt. Diese kreative Firma hat sich auf die Lieferung von Überraschungsboxen für Bücherliebhaber spezialisiert und erobert die Herzen ihrer Kunden von ihrer neuen Zentrale an der Sudetenstraße aus, wo ausgelassene Mitarbeitende zwischen bunten Buchstapeln umherwuseln. Das Prinzip ist einfach: Abonnenten erhalten jeden Monat eine Kiste gefüllt mit einem ausgewählten Buch und verschiedenen thematisch passenden Extras.
Die Gründerin Lisa Strauß erzählt, dass sie auf das Konzept erstmals in den USA stieß. Eine Idee, die sie sofort faszinierte. Während ihres Wirtschaftsinformatikstudiums nutzte sie die Gelegenheit, dieses Konzept in Deutschland umzusetzen. Ihre Boxen, die insbesondere im Bereich New Adult und Romantasy beliebt sind, waren schnell ausverkauft – ein Zeichen dafür, dass der Bedarf vorhanden ist.
Die besondere Gestaltung der Bücher
Ein Markenzeichen der „Bücherbüchse“ sind die beeindruckenden Farbschnitte der Bücher, die meist in farbenfrohen Designs erstrahlen. Diese Designs stehen oft im Zusammenhang mit den Geschichten, die erzählt werden. Hierbei arbeitet das Unternehmen eng mit Verlagen zusammen, um Lizenzrechte zu sichern und die Bücher in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Strauß erklärt, dass die Gestaltung der Bücher eine ebenso wichtige Rolle spielt wie deren Inhalt. “Das Äußere von Büchern zieht die Leser an”, merkt sie an. Diese Ästhetik ist besonders wichtig für die jüngere Zielgruppe, die oft über soziale Medien erreicht wird.
Begeistert von der Resonanz innerhalb der sozialen Medien, verfolgt die „Bücherbüchse“ auch einen aktiven Austausch mit ihrer Community. Regelmäßige „Unboxing“-Videos auf Plattformen wie Instagram und TikTok haben eine große Anhängerschaft aufgebaut. Monat für Monat werden die Überraschungsboxen vor laufender Kamera ausgepackt, wobei die Follower besonders auf die kleinen, thematischen Geschenke gespannt sind, die den Inhalt zusätzlich bereichern. Von Lesezeichen über Popcorn bis hin zu Regenschirmen kann alles dabei sein. “Es sind wie monatliche Wundertüten”, beschreibt eine Mitarbeiterin den Überraschungseffekt.
Wachstum und Expansion
Mittlerweile beschäftigt die „Bücherbüchse“ 50 Mitarbeitende und hat sich nicht nur im Abonnementgeschäft etabliert, sondern bietet auch Einzelkäufe an. Die angesprochenen Themen der Bücher drehen sich oft um das Leben junger Erwachsener, behandelt werden Fragen zu Identität, Sexualität und psychischer Gesundheit. Der Bezug zum englischen Sprachraum ist auffällig, da viele Geschichten in amerikanischen Universitäten oder britischen Internaten spielen. Lisa Strauß hebt hervor, dass diese Welt für die Leser spannender sei und viele nicht als realistisch auf deutsche Universitäten übertragen werden können.
Das Unternehmen hat sich in der Buchbranche einen Namen gemacht und wird mittlerweile von traditionelleren Verlagen wahrgenommen. Strauß blickt positiv auf die Frankfurter Buchmesse 2022 zurück, wo das kleines Stand dank übervollem Publikumsandrang große Aufmerksamkeit auf sich zog. “Wir haben einen Trend gesetzt und viele inspiriert”, sagt sie stolz. Die „Bücherbüchse“ hat sich längst in einem Markt etabliert, der zunehmend ausgeglichener wird, was die Innovationen im Verlagswesen betrifft.
Ein aufregender neuer Schritt ist die Gründung des eigenen Verlags „leaf“, unter dem nun das erste Buch – „Clans von Tokito“ von Caroline Brinkmann – erschienen ist. Dies markiert einen bedeutenden Meilenstein für Strauß und ihr Team, da sie damit auch im klassischen Buchhandel Fuß fassen wollen. Der Erfolg, den sie bislang mit der „Bücherbüchse“ hatten, lässt darauf schließen, dass die Zukunft für dieses dynamische Unternehmen vielversprechend ist. Bei einem Blick in die Regale ihrer Lager zeigt sich, dass die kreative Welle, die von Geretsried ausgeht, immer weitere Kreise zieht.
Die „Bücherbüchse“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie mit neuen Ideen und frischen Ansätzen die Welt des Lesens belebt werden kann. Für weitere Informationen über dieses aufstrebende Unternehmen lohnt sich ein Besuch auf www.sueddeutsche.de.
