Der Karl-Lederer-Platz in Geretsried war am Sonntag das Zentrum für Radliebhaber, als das zweite Geretsrieder FahrRad-Fest stattfand. Unter der Organisation des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Bad Tölz-Wolfratshausen und der Stadt Geretsried wurde die Veranstaltung mit einem großen Fahrradkonvoi auf der B11 mit 146 Teilnehmern eröffnet. Eine Vielzahl von Familien war unter den Radlern, die von der Band „Else 15“ auf dem Karl-Lederer-Platz musikalisch empfangen wurden.
Das Fest bot ein breites Spektrum an Aktivitäten und Informationen rund um das Thema Fahrrad. Stadtrat Felix Leipold sprach den Organisatoren Dank aus und hob die wichtige Rolle der teilnehmenden Vereine hervor, darunter „Wor for Future“ und die Kreisverkehrswacht. Ein Flohmarkt, organisiert vom SPD-Ortsverband Geretsried, bot gebrauchte Fahrräder zu Preisen von 40 Euro für Jugendräder bis zu 1.000 Euro für Lastenräder an.
Zudem konnten die Besucher neue E-Bikes testen, was auf großes Interesse stieß. E-Bikes sind in Deutschland auf dem Vormarsch, und laut ADFC-Geschäftsführer David Weichel wurden im vergangenen Jahr mehr E-Bikes als herkömmliche Fahrräder verkauft. Für die jüngeren Teilnehmer gab es einen Geschicklichkeits-Parcours, wo sie ihre Fähigkeiten auf verschiedenen Fahrgeräten testen konnten. Diese Hindernisse sollen später in den Städten Wolfratshausen und Geretsried abgebaut werden, um die Radfahrerfreundlichkeit zu verbessern.
Ein besonders beliebtes Angebot war die Codierung von Fahrrädern durch den ADFC. Mit diesen schwer ablösbaren Plaketten können die Besitzer im Falle eines Diebstahls identifiziert werden. Petra und Roland Lux aus Geretsried waren extra zum Fest gekommen, um von dieser Dienstleistung Gebrauch zu machen. Rainer Buchwieser, Teil des „Wor for Future“-Kollektivs, nutzte sein Pappplakat, um sich für sichere Radwege für alle Altersgruppen einzusetzen.
Die Diskussion um die Sicherheit von Radfahrern erweiterte sich auf mehrere neuralgische Punkte, wie die Sauerlacher Straße in Wolfratshausen. Resi Harth machte auf eine Problemstelle in Geretsried aufmerksam: der Fußgänger- und Fahrradübergang vor dem Rathaus, der nicht barrierefrei ist und von vielen schwer überquert werden kann.
Eine positive Neuerung stellte ein Tandemfahrten-Projekt für sehbehinderte Menschen dar, das in Zusammenarbeit mit der „Aktion Mensch“ angeboten wird. Christine Groeneveld aus Bad Tölz ermöglicht blinden Teilnehmern, sportlich aktiv zu sein und die Natur zu erleben.
Besonders eindrucksvoll war ein Stand der Kreisverkehrswacht, der die Besucher mit einem „Rauschbrillen“-Parcours über die Auswirkungen von Alkohol und Drogen auf die Fahrfähigkeit aufklärte. Die Herausforderung, einen Parcours unter diesen Bedingungen zu meistern, verdeutlichte die Gefahren, die sowohl Autofahrer als auch Radler betreffen können.
Bernhard Lorenz, Koordinator des Events, äußerte sich überaus zufrieden mit der hohen Resonanz und bekräftigte, dass solch erfolgreiche Feste auch in Zukunft fortgeführt werden sollen. Die Vielzahl der Angebote und die engagierte Teilnahme der Bürger lassen darauf hoffen, dass das Geretsrieder FahrRad-Fest zu einer festen Institution im Veranstaltungskalender der Region wird. Mehr Informationen hierzu sind auf www.merkur.de zu finden.