In der Region Bad Tölz-Wolfratshausen blicken die Flößereibetriebe nach der Saison auf eine herausfordernde, aber auch erfreuliche Zeit zurück. Die extremen Wetterlagen mit Regen und Hochwasser haben das Geschäft zunächst belastet, doch letztendlich gab es auch Erfolge zu verzeichnen.
Die Flößer haben in der laufenden Saison einige Schwierigkeiten überwinden müssen. Josef Seitner, ein erfahrener Flößer, beschreibt die Saison als „sehr durchwachsen“, da die ersten beiden Monate, Mai und Juni, von schlechten Wetterbedingungen geprägt waren. „Das Hochwasser kam überraschend oft“, erklärt er. Dennoch gibt es auch positive Aspekte: „Wir blieben unfallfrei, und das ist das Wichtigste. Am Ende hatten wir zahlreiche zufriedene Gäste, die bei den warmen Sonnenstrahlen richtig Freude hatten.“
Fazit der Eisfahrt und Saison
Die Eisfahrt, traditionell ein Höhepunkt der Flößersaison, fand unter erfreulichem Wetter statt. Michael Angermeier, der in der Pupplinger Au tätig ist, berichtet: „Nach dem Juni konnten wir oft bis zu sieben Tage in der Woche fahren. Es war eine tolle Erfahrung für alle, und keine Unfallberichte zu vermelden, macht uns stolz.“
Für Monika Heidl-Seitner von der Flößerei Franz Seitner verlief die Saison ebenfalls positiv, trotz der Herausforderungen durch Hochwasser und einer Wespenplage. „Insgesamt hatten wir 109 Fahrten in diesem Jahr“, sagt sie erfreut. Das Gewerbe unterstützte verschiedene Veranstaltungen, darunter Betriebsausflüge und Familienfeiern. „Wir bieten komplette Flöße zur Miete an, was besonders bei größeren Gruppen gut ankommt“, so Heidl-Seitner.
Besonders auffällig war die Vielfalt der Gäste, die dieses Jahr auf den Flößen Platz nahmen. Neben Einheimischen und Schwaben haben auch zahlreiche internationale Gäste, darunter Amerikaner, Italiener und sogar Österreicher, die Erfahrung des Flößens genossen. Eine besondere Tradition hat sich auch etabliert: „Jede Saison haben wir Kampfpiloten vom Militär bei uns an Bord, und das Zusammenspiel dieser verschiedenen Nationen bringt viel Schwung in unsere Fahrten“, erzählt Josef Seitner.
Die Flößerei prosperierte trotz schwieriger Bedingungen und kann auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Für viele Gäste bieten die Fahrten auf den hölzernen Flößen eine einzigartige Möglichkeit, die Schönheit der Natur zu genießen und eine Auszeit vom Alltag zu nehmen. „Es ist wichtig, dass die Leute Spaß haben – und unsere Gäste beweisen immer wieder, dass das auch bei wechselhaftem Wetter möglich ist“, fügt Heidl-Seitner mit einem Lächeln hinzu.
Die Flößereibetriebe sind optimistisch für die kommende Saison und hoffen auf weniger Wetterausfälle, um die Tradition und das Geschäft fortzuführen. Der Charme und das Abenteuer von Flößertouren scheinen nach wie vor viele anzuziehen und bieten eine erfrischende Verbindung zur Natur und zum Brauchtum der Region.