Bad Tölz-Wolfratshausen

Bairische Schimpfwörter: Hans Reiser bringt Lachen ins Tölzer Museum!

Der Reichersbeurer Karikaturist Hans Reiser präsentiert seine knallbunten und scharfsinnigen Illustrationen von 90 bayerischen Schimpfwörtern in einer einzigartigen Ausstellung im Tölzer Stadtmuseum vom 11. bis 23. Oktober – erleben Sie, wie Schimpfen zur Kunst wird!

In Bad Tölz gibt es eine spannende Neuigkeit für alle Liebhaber der bayerischen Sprache und der Kunst. Der Karikaturist Hans Reiser präsentiert ab dem 10. Oktober eine beeindruckende Ausstellung, die 90 eigenwillige Illustrationen seiner neuesten Buchveröffentlichung „Loamsiada, Doagaff, Siasskasa“ zeigt. Diese Sammlung vereint eine Vielzahl an bairischen Schimpfwörtern, die in seiner unverwechselbaren künstlerischen Handschrift lebendig werden.

Reiser, der 1951 in Lenggries geboren wurde, hat seine Wurzeln in der Region und blickt auf eine lange künstlerische Laufbahn zurück. Die Inspiration für die Darstellung von Schimpfwörtern kam ihm mehrere Jahre zuvor, als er mit bayerischen Themen für Ausstellungen experimentierte und schnell bemerkte, dass ihm dies großen Spaß bereitete. Diese Leidenschaft hat er jetzt in einem Buch und einer gleichnamigen Ausstellung zusammengefasst.

Einblicke in Reisers Welt

Die Werke Reisers sind eindrucksvoll gestaltet. Jeder Blick auf seine Karikaturen offenbart nicht nur ein schräges, sondern auch humorvolles Bild des bayerischen Alltags. Seine Figuren treten oft in einem skurrilen Licht auf, wie etwa der „Drietschla“, der auf einer Weinbergschnecke sitzt, oder die „Giftnudel“, die sich gerade über einen Teller Spaghetti hermacht. Die Bilder sind voll von kleinen Details, die für zusätzlichen Witz sorgen und die Charaktere unterstreichen.

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„Man muss immer was zum Sehen haben“, erklärt Reiser und legt damit großen Wert auf die visuelle Komplexität seiner Arbeiten. Seine bevorzugten Schimpfwortillustrationen, wie „Gschwoischädl“ und „Zwiderwurzn“, zeigen, dass Schimpfen auch künstlerisch wertvoll sein kann. Der Satiriker vermischt dabei seine Liebe zur Natur mit einem scharfen Sinn für Humor. So erkannte man unter den Schlangen auf dem Kopf seiner „Giftnudel“ nicht nur kreative Überzeichnungen, sondern auch eine feine Beobachtungsgabe, die seinen Bildern Leben einhaucht.

Wichtigen Charakteren aus der bayerischen Sprachkultur, die zum allgemeinen Sprachgebrauch gehören, verleiht Reiser ein Gesicht. Die Schimpfwörter selbst entstammen seiner Kindheit und sind eng mit Erinnerungen verknüpft. In der Schule hatte jeder einen Spitznamen, und Reisers selbst war „Zincus“. Diese Kindheitserinnerungen fließen direkt in seine Kunst ein und lassen die Figuren vertraut erscheinen.

Kritiker und Betrachter finden in seinen Werken nicht nur die Darstellung unterhaltsamer Charaktere, sondern auch eine liebevolle Reflexion über die bayerische Sprachkultur. „Die starken bairischen Schimpfnamen sind eher beschreibend, kaum beleidigend. Sie geben der Stimme des Volkes eine Plattform“, erklärt der Künstler. In den Geselligkeiten, oft beim Stammtisch, entfalten diese Schimpfwörter ihren vollen Reiz und fördern die Kommunikation zwischen den Gesprächspartnern.

Details zur Ausstellung und zum Werk

Die Ausstellung im Tölzer Stadtmuseum, die vom 11. bis 23. Oktober zu sehen ist, bietet den Besuchern die Möglichkeit, die Werke im Originalformat von 50 auf 60 Zentimetern zu bewundern. Der Künstler freut sich besonders auf den persönlichen Austausch mit den Besuchern am Vernissageabend, der am Eröffnungstag stattfinden wird.

Das dazugehörige Buch „Loamsiada, Doagaff, Siasskasa“ erschien ebenfalls zur Ausstellungseröffnung. Es enthält eine Übersetzung der Schimpfwörter für alle, die möglicherweise noch nicht mit den bairischen Ausdrücken vertraut sind. So erfährt man, dass „Gniabiesla“ niemand anderes ist als jemand, der „den Bogen noch nicht raus hat“. Diese humorvolle Herangehensweise macht das Buch im wahrsten Sinne des Wortes auch zu einem lehrreichen Erlebnis. „Ein Schimpfwort sagt mehr als tausend Adjektive“, fasst Reiser zusammen und unterstreicht den etwas jovialen Zugang, den er in seiner Kunst verfolgt.

Die Ausstellung und das Buch stellen nicht nur einen Beitrag zur bayerischen Kultur dar, sondern laden auch jene ein, die über Sprachgrenzen hinwegschauen und das Herzregion Bayern verstehen möchten. Interessierte finden weitere Informationen zur Ausstellung und den Eröffnungszeiten auf der Website des Künstlers www.reiserhans.de.

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