München – Wer hätte gedacht, dass der Schauspieler Leo Reisinger, bekannt aus der ARD-Serie „Toni, männlich, Hebamme“, ein so facettenreiches Leben führt? Der 46-Jährige jongliert nicht nur seine Karriere als Schauspieler, sondern ist auch in den Bereichen Kellnern und Schreiben tätig. Trotz seines Fernseherfolgs, den er mit Auftritten in „SOKO München“, „Tatort“ und beim „Traumschiff“ erreichte, hat er eine ganz konkrete Lebensrealität, die viele spannende Aspekte bietet.
Faszinierend ist seine langjährige Verbindung zur Münchner Großmarkthalle, wo Reisinger 20 Jahre tätig war. Der Schauspieler erinnert sich an die frühen Morgenstunden, in denen er um halb zwei Uhr aufstand, um die Gemüse- und Obstlieferungen auszufahren. Diese Erfahrungen sind nicht nur Teil seiner Biografie, sondern auch Inspiration für seinen neuen Roman „Bavarese“, dessen Handlung im Milieu der Großmarkthalle spielt. „Das war schon eine Herausforderung“, sagt er. „Aber die Geschichten, die ich aus dieser Zeit mitgenommen habe, sind goldwert.“
Vielfältige Tätigkeiten und persönliche Einblicke
Reisinger ist nicht nur ein bekannter Schauspieler, sondern auch ein leidenschaftlicher Kellner. Neben seiner Zeit in der Großmarkthalle wirkt er bei Gelegenheiten als Kellner im Wirtshaus „Jägerwirt“ in Aufhofen, in der Nähe von Egling. Trotz seiner Popularität wird er dort oft nicht sofort erkannt, was zu amüsanten Momenten führt. Ein Gast kommentierte auf Instagram, dass er bedient wurde, ohne zur Gänze zu realisieren, wer Reisinger tatsächlich war. „Das macht es irgendwie spannend“, gibt er zu. „Ich genieße es, nicht immer im Rampenlicht zu stehen.“
Besonders interessant ist seine Reflexion über die Beziehung zu Oktoberfest. „Die Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe, habe ich gebündelt und sie kommen in meinem Buch zum Tragen“, erklärt er. Als Kellner auf der Wiesn hat er zwei Jahrzehnte gearbeitet, und obwohl er jetzt nur noch privat hingeht, betont er, dass diese Zeit ein großer Spaß war. „Ohne Oktoberfest hätte ich diese Ideen nie gehabt,“ sagt er mit einem Lächeln. Seine neue Sicht auf das Fest ist jedoch deutlich ruhiger geworden.
Herausforderungen im Schauspielgeschäft
Die Filmbranche stellt für Reisinger eine große Herausforderung dar. In einem Interview äußerte er kürzlich: „Die Filmbranche liegt am Boden. Jeder sucht einen Job, die Produktionsfirmen entlassen reihenweise Leute.“ Trotz dieser Schwierigkeiten ist er optimistisch. „Ich schiebe keinen Frust. Es ist wie eine Prüfung. Wichtig ist, dass ich mir treu bleibe“, sagt er. Seine zahlreichen Nebenjobs dienen nicht nur der finanziellen Sicherheit, auch die Verantwortung, die er als Vater trägt, treibt ihn an. „Meine Kinder haben die Angewohnheit, dass sie immer Hunger haben und ein Dach über dem Kopf wollen“, erklärt er humorvoll.
Sein neuer Roman ist auch ein Grund für seine steigende Bekanntheit. Der „Tatort“-Star Miroslav Nemec, mit dem er an einem gemeinsamen Projekt gearbeitet hat, bekräftigte sein Interesse an einer Verfilmung von Reisingers Buch. „Wenn das verfilmt wird, bin ich dabei“, sagte er und lobte den Mut und die Spannung der Handlung, die politische und gastronomische Verstrickungen behandelt. „Ich finde die Verflechtungen mutig und spannend.“
Insgesamt zeigt Leo Reisingers Arbeitsleben die bemerkenswerte Fähigkeit, verschiedene berufliche Identitäten zu kombinieren und sich in jeder Rolle als erfolgreich zu erweisen. Der Schauspieler ist das Beispiel dafür, dass selbst Menschen, die auf der großen Leinwand bekannt sind, ein vielschichtiges und vielseitiges Leben führen können, das abseits des Rampenlichts entsteht. Wie er selbst sagt, „nutze ich die Zeit sinnvoll, indem ich meine Zeit monetarisiere“ und dabei das macht, was ihm Spaß bereitet.
Für mehr Informationen bezüglich Leo Reisingers Karriere und Neuigkeiten über ihn, siehe den Bericht auf www.merkur.de.