Bad Kissingen

Herzinfarkt mit 38: Manuela Beesons Kampf ums Überleben in Oberwildflecken

Am 30. Juni 2024 erlitt die 38-jährige Manuela Beeson aus Oberwildflecken einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt, den sie dank der schnellen Reaktion ihres Ehemanns und der Rettungskräfte überlebte, und heute lebt sie bewusster und dankbarer für ihr Leben und ihre Familie.

Für Manuela Beeson aus Oberwildflecken, einer kleinen Gemeinde im Landkreis Bad Kissingen, sollte der 30. Juni 2024 ein Tag sein, der ihr Leben für immer verändert. Der Morgen begann ganz normal, als sie gegen 4 Uhr aufwachte, um zur Toilette zu gehen. Doch an diesem Tag verspürte sie erneut einen stechenden Schmerz in ihrer Brust, den sie zunächst ihren Stress zuschrieb – eine gewohnte Ausrede für eine frischgebackene Pflegefachkraft mit vier Kindern und einem vollgepackten Alltag.

„Ich dachte, eine schnelle Ibuprofen würde helfen“, erinnert sich Manuela, „aber plötzlich wurde mir schwindlig und ich verstand, dass etwas nicht stimmte.“ Sie versuchte, sich zu beruhigen und kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen, bevor sie erneut zur Couch zurückkehrte, sich hinlegte und die Beine hochlegte. Schließlich hatte sie als Medizinerin eine Vorstellung davon, was bei solchen Symptomen zu tun war.

Die dramatischen Ereignisse eines Herzinfarkts

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Die Rettungskräfte trafen nach lediglich zehn Minuten ein, die für Sven wie eine Ewigkeit vorkamen. In dieser Zeit wurde Manuela in den Rettungswagen gebracht und ins Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt gebracht. „Im Rettungswagen wollte ich nur nach Hause, weil ich morgen wieder arbeiten musste“, lacht sie heute – ein denkbar untypisches Verhalten für jemand, der einen Herzinfarkt erlitten hat.

Im Krankenhaus angekommen, stellte Dr. Sebastian Barth fest, dass ein Stent in die betroffene Arterie eingesetzt werden musste, da das Herz rhythmisch aussetzte. Doch die Ärzte waren schnell zur Stelle und erweckten Manuela mit professionellen Maßnahmen wieder zum Leben.

„Ein Herzinfarkt in so jungem Alter ist äußerst selten“, betont Kardiologie-Chefarzt Dr. Sebastian Kerber. In Deutschland ist nur jeder 15. Patient unter 45 Jahren betroffen. Gerade bei Frauen können die Symptome von denen der Männer abweichen, was zu Missverständnissen führt. Während Männer oft klassische Anzeichen wie Brustschmerzen erfahren, können Frauen weniger typische Symptome wie Übelkeit oder Atemnot zeigen.

Technologische Hilfsmittel zur Unterstützung nach dem Vorfall

Nach einer Woche Krankenhausaufenthalt kehrte Manuela nach Hause zurück, wo sie nun eine LiveVest trug. Diese spezielle Weste, die wie ein Defibrillator funktioniert, überwacht den Herzrhythmus und kann bei Auffälligkeiten sofort eingreifen, indem sie Elektroschocks abgibt. „Dank meiner medizinischen Ausbildung weiß ich, worauf ich achten muss“, erklärt sie.

Der Eingriff und die medizinische Nachsorge sind entscheidend, denn Promptheit ist bei einem Herzinfarkt von größter Bedeutung: Die Behandlung sollte innerhalb der ersten vier Stunden erfolgen, um Schäden am Herzmuskel zu vermeiden. Die Erfahrung hat Manuela gelehrt, bewusster zu leben und den Stress im Alltag zu minimieren. Als liebende Mutter und Ehefrau ist es für sie jetzt wichtig, auch auf ihre eigene Gesundheit zu achten.

Die Risiken für Herzkrankheiten sind bei Frauen und Männern unterschiedlich. Faktoren wie Übergewicht und Bluthochdruck sind häufigere Risiken bei Frauen. Auch Rauchen spielt eine entscheidende Rolle, da es das Risiko für Herzinfarkte, besonders bei jüngeren Frauen, stark erhöht. Manuela lebt nun achtsamer und sagt: „Ich bin meinem Mann, den Rettern und dem Klinikteam unendlich dankbar. Sie haben mir das Leben gerettet.“

Wichtige Erkenntnisse für die Zukunft

Manuelas Fall ist ein eindringliches Beispiel dafür, warum es so wichtig ist, gesundheitliche Warnzeichen ernst zu nehmen. Viele Menschen neigen dazu, Symptome zu ignorieren oder zu unterschätzen, wenn sie inmitten eines vollen Lebens stehen. Die Aufklärung über spezifische Anzeichen eines Herzinfarkts, insbesondere bei Frauen, sollte in der Gesellschaft verstärkt werden, um rechtzeitige Hilfe zu leisten und tragische Folgen wie Manuelas zu verhindern.

Häufigkeit und Prävention von Herzinfarkten in Deutschland

Die Häufigkeit von Herzinfarkten in Deutschland nimmt stetig zu. Laut der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie leiden in Deutschland jährlich mehr als 200.000 Menschen an einem Herzinfarkt. Dabei sind Männer überproportional betroffen, was sich auch in den Sterblichkeitsraten widerspiegelt. Dennoch steigt die Zahl der Frauen, die an einem Herzinfarkt erkranken, kontinuierlich an. Dies kann zum Teil auf einen ansteigenden Lebensstil zurückgeführt werden, der Risikofaktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel fördert.

Um einem Herzinfarkt vorzubeugen, empfiehlt die Deutsche Herzstiftung regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, eine ausgewogene Ernährung, das Vermeiden von Tabak und Alkohol sowie regelmäßige körperliche Betätigung. Die Erhöhung des Bewusstseins für die Symptome eines Herzinfarkts, insbesondere bei Frauen, ist von entscheidender Bedeutung. Eine frühzeitige Behandlung kann nicht nur Leben retten, sondern auch langfristige gesundheitliche Folgen verhindern.

Aufklärung und Geschlechterunterschiede bei Herzinfarkten

Die Unterschiede bei der Präsentation von Herzinfarkten zwischen den Geschlechtern sind ein wichtiges und oft vernachlässigtes Thema. Während Männer typischerweise die klassischen Symptome wie starke Brustschmerzen erleben, zeigen Frauen oft subtilere Anzeichen. Dies führt häufig dazu, dass ihre Symptome nicht richtig erkannt oder ernst genommen werden. Eine Studie der American Heart Association hat ergeben, dass fast die Hälfte der Frauen ihren Herzinfarkt nicht als solchen identifizieren, was zu verzögerten Behandlungen führt und die Sterblichkeit erhöht. Daher ist es entscheidend, Aufklärungsarbeit zu leisten.

Gesundheitsorganisationen und Kampagnen zur Herzgesundheit setzen sich dafür ein, verstärkt auf die spezifischen Symptome und Risikofaktoren für Frauen hinzuweisen. Diese Initiativen haben zum Ziel, das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen und die medizinische Gemeinschaft für die Geschlechterunterschiede in der kardiovaskulären Gesundheit zu sensibilisieren.

Unterstützung und Rehabilitation nach einem Herzinfarkt

Die Phase nach einem Herzinfarkt ist entscheidend für die Genesung. Die Rehabilitation umfasst meist mehrere Aspekte: physische Therapie, psychologische Unterstützung und eine Anpassung des Lebensstils. Angebote wie die kardiologische Rehabilitation sind speziell darauf ausgerichtet, Patienten zu helfen, ihre gesundheitlichen Ziele zu erreichen und ein aktives Leben zu führen.

In Deutschland gibt es zahlreiche Programme, die Patienten nach einem Herzinfarkt unterstützen, darunter Sporttherapie und Ernährungsberatung. Bei älteren und jüngeren Patienten zeigt sich, dass eine frühzeitige Wiederaufnahme von körperlicher Aktivität und eine gesunde Ernährung die Lebensqualität erheblich verbessern können. Zudem können psychosoziale Faktoren nicht ignoriert werden; viele Patienten leiden nach einem Herzereignis an Ängsten oder depressiven Symptomen, die ebenfalls behandelt werden sollten.

Statistiken zur Bewältigung von Herzinfarkten

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) verlieren in Deutschland jährlich rund 70.000 Menschen ihr Leben an einem Herzinfarkt. Die Überlebensraten steigen kontinuierlich, da medizinische Behandlungen und Technologien fortschreiten. Beispielsweise zeigen aktuelle Daten, dass die Sterblichkeitsrate innerhalb von 30 Tagen nach einem Herzinfarkt bei Männern bei etwa 5 Prozent liegt, während sie bei Frauen bei etwa 7 Prozent liegt. Diese Unterschiede verdeutlichen die Notwendigkeit einer geschlechtsspezifischen medizinischen Forschung und individuellen Behandlungsstrategien.

Die langzeitlichen Überlebensraten haben sich in den letzten Jahren verbessert; etwa 80 Prozent der Patienten überleben ein Jahr nach dem Herzinfarkt. Diese positivere Prognose spiegelt den Fortschritt in der Notfallmedizin und der Nachsorge wider und zeigt, wie wichtig es ist, über Herzgesundheit informiert zu sein.

– NAG

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