Die Bundesligasaison nimmt für den FSV Mainz 05 eine spannende Wendung, besonders seit dem neuen Trainer Bo Henriksen am Ruder ist. Gegen den FC Augsburg konnte das Team Mitte Februar einen wichtigen 1:0-Sieg erringen, der nicht nur wichtig für die Moral war, sondern auch einen hoffnungsvollen Start in die Trainerära von Henriksen markierte. Dieser zweite Saisonsieg stellte die Grundlage für eine Aufholjagd dar, die für einen Abstiegskandidaten nicht einfacher sein könnte.
Am Freitagabend treffen die Rheinhessen erneut auf den FCA, diesmal auswärts. Die Ausgangssituation ist nicht tragisch, dennoch stehen sie nach nur zwei Punkten aus drei Spielen unter Druck. Ein weiterer Sieg wäre nicht nur hilfreich, um sich von den hinteren Tabellenplätzen zu entfernen, sondern auch um die aufkeimende Unruhe im Team zu vermeiden.
Strategien für den Auswärtsspiel
Henriksen ist sich der Herausforderungen bewusst und hat bereits betont, was verbessert werden muss. Nach der unglücklichen 1:2-Niederlage gegen Werder Bremen, bei der die Mainzer in der Überzahl nicht überzeugen konnten, möchte er offensiv variabler und cleverer agieren. Das Spiel soll nicht ausschließlich durch die Mitte bestritten werden, wie es gegen Bremen oft der Fall war, insbesondere in einer Phase, als das Team einen Spieler mehr hatte.
Defensiv will Henriksen darauf achten, dass die Spieler dichter beieinander stehen und den gegnerischen Mittelfeldspielern weniger Freiräume lassen. In der letzten Partie nutzen die Bremer diese Räume häufig für gefährliche Konter, was letztendlich zum entscheidenden Tor führte. Ein entscheidender Punkt könnte also die kompakte Defensive sein, die weniger Raum für die gegnerische Offensive zulässt.
„Wir wissen, was wir besser machen müssen“, versichert Henriksen. Auf die These, dass er einen ballbesitzorientierteren Fußball spielen lasse als in der vergangenen Rückrunde, reagiert er defensiv. „Das ist nicht unser Spielstil, wir haben nur einige Fehler mehr gemacht.“ Hauptsächlich habe man mehr Ballbesitz, labilisiert durch die Überzahl während des Spiels. Letztlich gab er zu Protokoll, dass für ihn der Ballbesitz nicht das Wichtigste sei. „Wir sind nicht Barcelona, sondern Mainz.“
Doch die 05er suchen nach schnellen Balleroberungen und möchten gleich darauf über kurze Wege den Angriff einleiten. Ein zentraler Punkt in seiner Spielphilosophie. Allerdings gab Henriksen in dieser Woche wenig Einblick in seine Taktik für das anstehende Spiel. Die Trainingseinheiten fanden nicht öffentlich statt, und er begründete dies damit, dass der Gegner viel über seine Aufstellung erfahren könnte, wenn sie öffentlich betrachtet werden würden.
Besonders in seiner Verbindung zum FCA könnte das zu einem taktischen Nachteil führen, denn Henriksen unterhält eine langjährige Freundschaft mit dem FCA-Trainer Jess Thorup. Irgendwo gibt es also die Sorge, dass Thorup durch öffentliche Trainingseinheiten zu viel über die Pläne erfahren könnte. Seine Konzentration liegt nun klar auf dem kommenden Spiel, und er hält seine taktischen Überlegungen eng im Verborgenen.
Das Aufeinandertreffen im Laufe der Saison wird von beiden Mannschaften mit Hochspannung erwartet. Die Frage bleibt, wer aus dieser Partie die Oberhand gewinnen kann und ob die Mainzer unter Henriksen den dringend benötigten Sieg erringen werden, um die Wende im Abstiegskampf einzuleiten. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten, wie auf www.faz.net berichtet.