In einer überraschenden Wendung während der laufenden Gespräche über eine mögliche Fusion zwischen den Verkehrsverbünden von München und Augsburg wird bekannt, dass Linda Kisabaka, die Geschäftsführerin des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbunds (AVV), zum 1. Januar zur Ruhrbahn GmbH nach Essen wechseln wird. Dies wurde am Mittwoch vom AVV öffentlich gemacht. Nach fast drei Jahren an der Spitze des AVV plant Kisabaka, sich neuen Herausforderungen zu stellen, was in der Branche für Aufsehen sorgt.
Die Entscheidung von Kisabaka erfolgt in einem Kontext intensiver interner Überlegungen, die jedoch, wie sie betont, keine Rolle in ihrer Auswahl gespielt haben: „Mir ist wichtig, deutlich zu machen, dass es keinerlei interne Unstimmigkeiten gab und meine Entscheidung nichts mit den aktuellen Überlegungen bezüglich einer Fusion von AVV und MVV zu tun hat“, erklärte sie in einer Pressemitteilung. Für sie ist die neue Position bei der Ruhrbahn GmbH aufgrund ihrer Größe und der Verantwortung als verlockend erschienen: „Die Ruhrbahn GmbH ist mit über 2500 Beschäftigten über 50 Mal so groß wie der AVV“, fügte sie hinzu und betonte die Attraktivität eines solchen Jobs.
Wertschätzung und Herausforderungen
Landrat Martin Sailer, in seiner Funktion als Vorsitzender des AVV-Aufsichtsrats, zeigte sich erfreut über Kisabakas neue Chance und brachte seine Dankbarkeit für ihre bisherige Arbeit zum Ausdruck. „Sie hat den AVV durch schwierige Zeiten navigiert, sei es während der Pandemie oder bei der Einführung des Deutschland-Tickets“, so Sailer. Diese Wertschätzung hebt die Herausforderungen hervor, mit denen Kisabaka konfrontiert war, und die Erfolge, die sie erzielen konnte.
Die Gespräche über die Fusion mit dem Münchener Verkehrsbund (MVV) waren in den letzten Wochen ein heißes Thema. Sailer hatte die Idee kurz vor seinem Urlaub angestoßen, und nun bleibt abzuwarten, wie sich die Personalentscheidung auf diese Verhandlungen auswirken wird. Die nächsten Wochen werden entscheidend dafür sein, wie der AVV weiterhin auf diese Entwicklung reagiert.
Zurück zur Heimat und neue Verantwortungen
Die Vorstandswahl der Ruhrbahn fand bereits im August statt, wobei Kisabaka als künftige Sprecherin der Geschäftsführung ausgewählt wurde. Sie kehrt somit in ihre Heimatregion zurück, was sowohl für sie persönlich als auch für ihre berufliche Laufbahn von Bedeutung ist. Der Wechsel zu einem derart großen Unternehmen stellt eine bedeutende Karrierechance dar.
Für die Branche ist dieser Wechsel ein bedeutender Schritt, der mögliche Veränderungen in der Führung von Verkehrsverbünden aufzeigen könnte. Es wird spannend sein zu beobachten, wie die Entwicklungen rund um die Fusion des AVV mit dem MVV und die zukünftige Leitung der Ruhrbahn gestaltet werden.
Linda Kisabaka hinterlässt beim AVV einen bleibenden Eindruck nach ihrer engagierten Führung und wird sicherlich eine prägende Rolle bei der Ruhrbahn übernehmen. Ihre Entscheidung, neue Wege zu gehen, spiegelt den dynamischen Charakter des Verkehrsmarktes wider, der ständig nach frischen Perspektiven sucht.
– NAG