Augsburg

Abbruch mit Wehmut: Füssens Kirche wird durch Neubau ersetzt!

Mit einem tränenreichen Abschied verabschiedeten sich die Gläubigen am 22. September von der Kirche Zu den Acht Seligkeiten in Füssen, während Bischof Bertram unter dem Motto „Abbruch heißt Aufbruch!“ den Weg für ein neues Begegnungszentrum und einen modernen Kindergarten ebnete – ein Wendepunkt in der Kirchengeschichte des Bistums Augsburg!

In Füssen wurde am 22. September ein Abschied von der Kirche Zu den Acht Seligkeiten gefeiert, die seit 1966 ein wichtiger Ort für die lokale Gemeinschaft darstellt. Bischof Bertram und zahlreiche Gläubige versammelten sich für einen emotionalen Gottesdienst, der den Übergang zu einer neuen Ära markiert. Die Entscheidung, diese Kirche abzureißen, steht im Zeichen einer notwendigen Anpassung an moderne Bedürfnisse und an den demografischen Wandel. Viele der in dieser Zeit erbauten Kirchen sind nicht nur überdimensioniert, sondern auch stark sanierungsbedürftig, so wie auch diese.

„Abbruch heißt Aufbruch“ – diese Botschaft betonte Bischof Bertram eindringlich während seiner Predigt. Er erläuterte, dass das Ende der Kirche nicht das Ende der Gemeinschaft sei, sondern dass sie in neuem Format weiterbestehen werde. Eine Sanierung wäre nicht nur kostspielig, sondern aus energetischer Sicht auch alles andere als sinnvoll. Stattdessen wird ein Begegnungszentrum gebaut, das auch Platz für Gottesdienste bietet und in dem der Kindergarten St. Gabriel untergebracht wird.

Emotionale Momente während des Gottesdienstes

Die Zeremonie war geprägt von emotionalen Momenten, insbesondere als der Tabernakel geleert und das Allerheiligste aus der Kirche hinausgetragen wurde. Für viele Anwesende war dies ein schmerzlicher Augenblick, da sie in dieser Kirche bedeutende Lebensereignisse wie Taufen, Hochzeiten oder Beisetzungen gefeiert hatten. Die Erinnerungen an persönliche Meilensteine und die emotionale Bindung an den Ort führten bei vielen zu feuchten Augen. Pfarrer Frank Deuring sagte dazu: „Auch wenn Neues entsteht, erfahren viele Menschen den Abbruch als großen Schmerz, weil ihnen dieses Gotteshaus ans Herz gewachsen ist.”

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Dennoch bleibt die Botschaft des Neuanfangs im Raum stehen. Bischof Bertram appellierte an die Gemeinde, auch in der Zeit des Wandels zusammenzuhalten und die Liebe und Botschaft Gottes in die Welt zu tragen. „Seien Sie als lebendige Steine Zeuginnen und Verkünder seiner frohmachenden und befreienden Botschaft“, rief er den Gläubigen zu und fügte hinzu, dass die Kirche weiterhin präsent sein wird, aber in einer anderen Form.

Die Notwendigkeit der Veränderung

Die Kirche Zu den Acht Seligkeiten wurde ursprünglich für die stark wachsende Bevölkerung in den 60er Jahren konzipiert, als auch die nahe gelegene Bundeswehr-Garnison einen Anstieg von Gemeindemitgliedern mit sich brachte. Heute jedoch ist die Kirche nicht nur zu groß, sondern energetisch ineffizient, was die Entscheidung für einen Abriss umso dringlicher machte. Bischof Bertram unterstrich dies, indem er die energetische Katastrophe der Immobilie betonte und die Notwendigkeit eines Neubaus klar hervorhob.

Die neue Anlage wird als Begegnungszentrum konzipiert, das Raum für künftige Gottesdienste sowie soziale Aktivitäten bieten soll. Dies soll nicht nur den Bedürfnissen der Gemeinde gerecht werden, sondern auch neue Möglichkeiten für Begegnung und Austausch schaffen, was in der heutigen Zeit von hoher Bedeutung ist. Im Kontext wachsender Städte und zurückgehender Mitgliederzahlen in den Kirchen zeigt dieser Schritt, dass die Kirchenverwaltung den Herausforderungen der Gegenwart begegnen möchte.

„Alles hat seine Stunde“, ist ein weiterer Gedanke, den die Gemeinde während des Gottesdienstes aufnahm. Dieser Satz aus dem Alten Testament reflektiert die zeitlichen und spirituellen Zyklen des Lebens und erinnert die Gläubigen daran, dass Veränderungen Teil eines größeren Plans sind. Bischof Bertram schloss seine Predigt mit einem Aufruf an die Menschen, füreinander da zu sein und die positiven Werte ihrer Gemeinschaft zu bewahren, auch wenn sich das äußere Erscheinungsbild verändert.

Der Abschied von der Kirche markiert somit nicht nur das Ende eines Kapitels, sondern leitet auch eine neue Phase ein, in der die Gemeinde in neuer Form zusammenkommen kann. Der Verlust mag schmerzlich sein, jedoch tragen die Gläubigen die Hoffnung mit sich, dass Neues entsteht, das den heutigen Bedürfnissen und Herausforderungen gerecht wird. Die Zukunft der Gemeinde bleibt gesichert, und das Engagement innerhalb der Gemeinschaft wird weiter bestehen.

Für weitere Informationen und einen detaillierten Blick auf die Entwicklungen rund um diese Veränderungen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf bistum-augsburg.de.

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