In einer dramatischen Nachtaktion haben sich rund 4000 Beschäftigte des GVZ und der Dauernachtschicht bei Audi in Ingolstadt am Warnstreik der IG Metall beteiligt. Auf dem Audi-Parkplatz an der Ecke Ettinger- und Furtwänglerstraße forderten die Mitarbeiter lautstark eine Lohnerhöhung von sieben Prozent. Diese beeindruckende Mobilisierung zeigt, wie ernst die Lage ist und wie stark die Forderungen der Arbeiter sind!
Karola Frank, ein führendes Mitglied der IG Metall und Vorsitzende der Vertrauenskörperleitung bei Audi, ließ keinen Zweifel daran, dass die bisherigen Angebote der Arbeitgeber inakzeptabel sind. „Das bisherige Angebot hat nichts mit Wertschätzung zu tun“, erklärte sie. Trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation in der Automobilindustrie werden weiterhin Gewinne erzielt, die von den Beschäftigten hart erarbeitet werden. „Deshalb haben sie ein Recht darauf, anständig und fair beteiligt zu werden“, so Frank weiter.
Preisanstieg und Lebenshaltungskosten
Der Vorsitzende des Audi Gesamtbetriebsrats, Jörg Schlagbauer, sprach über die Herausforderungen, mit denen die Arbeitnehmer konfrontiert sind. „Wir haben uns seit Beginn der Corona-Krise 2020 zurückgehalten, um die Arbeitsplätze zu sichern. Doch die Preise und Lebenshaltungskosten sind merklich gestiegen. Deshalb brauchen wir eine ordentliche Tariferhöhung, weil auch wir unsere Rechnungen bezahlen müssen“, betonte er eindringlich.
Carlos Gil, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ingolstadt, stellte klar, dass die Arbeiter bereit sind, für ihre Rechte zu kämpfen. „Wenn ihr Arbeitgeber uns fair behandelt, sind wir in den Werkshallen. Wenn nicht, sind wir auf der Straße, bis ihr eure Kassen aufmacht und uns unseren fairen Anteil an euren Gewinnen gebt“, warnte er. Besonders die Forderungen der Jugend liegen ihm am Herzen: „Die Azubis haben beim bayernweiten Jugend-Warnstreik ordentlich vorgelegt. Wir stehen zu eurer Forderung und werden keinen Abschluss machen, wenn nicht ein ordentliches Angebot für euch dabei ist.“
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