In Aschaffenburg gibt es aktuell hitzige Diskussionen über Einsparpläne im Klinikum Aschaffenburg-Alzenau. Die Gewerkschaften äußern Bedenken hinsichtlich der neuen Strategien, die Klinikchef Lehotzki vorstellen möchte. Ein zentraler Punkt seines Plans ist die Reduzierung von Kosten, die durch die Nutzung von Leiharbeit entstehen.
Als die Arbeitnehmerüberlassung eingeführt wurde, hoffte die Politik, so die enormen Personalkosten zu minimieren. Doch die Realität zeigt sich anders: „Die Leiharbeit kostet uns mehr, als wenn wir das Personal selbst einstellen,“ erklärte Lehotzki und stellte die Notwendigkeit einer eigenen Tochterfirma zur Anstellung des Leihpersonals in den Raum. Dies würde bedeuten, dass das Klinikum zukünftig mit einer eigenen „Leiharbeitsfirma“ arbeiten könnte. Allerdings warnen Gewerkschafter vor den möglichen Konsequenzen dieser Entscheidung.
Einsparungen oder Ungleichbehandlung?
Die Reaktionen auf Lehotzkis Vorschlag sind gespalten. Frank Kimmel von Verdi weist darauf hin, dass durch diese Maßnahme eine ungleiche Behandlung der Belegschaft entstehen könnte. Die Sorge ist, dass die Festanstellungen im Vergleich zu den Leihkräften schlechtere Bedingungen erhalten, was die moralische und ethische Integrität der Arbeitsverhältnisse in der Klinik in Frage stellt.
Außerdem äußert DGB-Sprecher Wortmann Bedenken, dass durch die Einführung einer internen Leiharbeitsfirma die Tariflöhne gefährdet sind. „Wir müssen darauf achten, dass die eingeführten Maßnahmen nicht dazu führen, dass die Standards im Bereich der Entlohnung aufgeweicht werden,“ sagte er und forderte eine Transparenz in Bezug auf die Entscheidungen des Klinikvorstands.
Der Zweckverband des Krankenhauses hat für heute eine Sitzung angesetzt, in der diese Themen und Vorschläge diskutiert werden sollen. Die kritischen Stimmen aus den Gewerkschaften deuten darauf hin, dass die Diskussionen möglicherweise weitreichende Auswirkungen auf die Beschäftigten und die Finanzlage der Klinik haben könnten. Die kommenden Entscheidungen werden mit Spannung erwartet, denn sie könnten das Arbeitsumfeld im Klinikum Aschaffenburg-Alzenau dauerhaft beeinflussen.