Ein neuer Hoffnungsschimmer für die nördliche Oberpfalz: Am 1. September wurde die App „Region der Lebensretter 3.0“ ins Leben gerufen, die als innovatives Ersthelfer-System konzipiert wurde. Ziel ist es, die Notfallversorgung in der Region erheblich zu verbessern. Mit der Verwendung moderner Technologie soll diese App dazu beitragen, im entscheidenden Moment einer Herz-Kreislauf-Stillstand-Notlage Leben zu retten.
Der Bereich, den die App abdeckt, umfasst die Landkreise Amberg-Sulzbach, Neustadt an der Waldnaab, Schwandorf und Tirschenreuth sowie die Städte Amberg und Weiden. Diese Initiative stellt sicher, dass etwa eine halbe Million Menschen durch das verbesserte System profitieren können. Der Startschuss für die App fiel während eines besonderen Events in den integrierten Leitstellen in Amberg und Weiden.
Funktionsweise der App und erster Erfolg
Die App funktioniert in einem deutschlandweiten Netzwerk von ausgebildeten Ersthelfern und nutzt ein Register für automatisierte externe Defibrillatoren (AED). Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand werden die registrierten Helfer in der Nähe des Notfalls alarmiert, sodass sie sofort eingreifen können – oft noch bevor der offizielle Rettungsdienst eintrifft. Dies könnte den entscheidenden Unterschied im Überleben eines Menschen ausmachen.
Bis jetzt haben sich bereits mehr als 350 freiwillige Ersthelfer registriert, und das Ziel ist es, diese Zahl bis zum Jahresende auf 1000 zu erhöhen. Die App zeigt außerdem Standorte von öffentlichen Defibrillatoren in der Nähe an, was die Rettungschancen weiter steigert.
Besonders beeindruckend ist das Potenzial dieser App, da sie ein Netzwerk von Helfern schafft, die jederzeit bereit sind, Hilfe zu leisten – sei es in der Freizeit, im Urlaub oder auf dem Weg zur Arbeit. Das ermöglicht eine bessere Vernetzung und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass schnelle Hilfe in kritischen Momenten bereitsteht.
Die Bedeutung solcher Maßnahmen kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Herz-Kreislauf-Stillstand gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland, mit etwa 120.000 Fällen jährlich, von denen in 60.000 eine Wiederbelebung versucht wird. Die Überlebensrate ist alarmierend niedrig – nur etwa elf Prozent. Eine sofortige Herzdruckmassage kann diese Chancen jedoch verdoppeln oder sogar verdreifachen.
Finanzielle Unterstützung und Hintergrundinformationen
Die finanzielle Unterstützung in Höhe von 105.000 Euro für dieses Projekt wurde von den beteiligten Landkreisen und Städten bereitgestellt. Diese Gelder sind entscheidend für den Aufbau und die Etablierung des komplexen Ersthelfer-Systems. Es ist bemerkenswert, dass dieses System ursprünglich 2018 in Baden-Württemberg ins Leben gerufen wurde und inzwischen auch in anderen Regionen Deutschlands immer mehr Zuspruch findet.
Dank des Zusammenspiels aller Komponenten des Systems „Region der Lebensretter“ hätten bereits jährlich 10.000 zusätzliche Leben gerettet werden können. Das zeigt, wie wichtig gute Notfallversorgungsstrukturen sind. Dieses Projekt könnte nicht nur die Effizienz bei der Rettung von Leben erhöhen, sondern auch das Bewusstsein und die Sensibilisierung für lebensrettende Maßnahmen in der Bevölkerung steigern.
– NAG