In der kleinen Gemeinde Lengenfeld wurde in diesem Jahr eine Tradition lebendig, die nicht nur die Dorfbewohner, sondern auch zahlreiche Gäste in ihren Bann zieht: die Lengenfelder Kirwa. Die Veranstaltung, die heuer in der 22. Auflage stattfand, ist ein bedeutendes kulturelles Ereignis, das die Gemeinschaft zusammenbringt.
Ein Feiertag für die Gemeinschaft
Die Kirwa wird vom Stopselclub Lengenfeld organisiert und erstreckt sich über mehrere Tage voller Aktivitäten. Diese Feierlichkeiten sind mehr als nur ein Fest; sie sind eine Ausdrucksform gemeinschaftlicher Identität und Tradition. Im Stodel, dem örtlichen Festsaal, startete das Wochenende mit dem traditionellen Baumaufstellen am Samstagnachmittag, gefolgt von einem lebhaften Auftritt der Band Übler Boum.
Ein gelungener Abschluss mit Tanz und Musik
Am Sonntag fand in der Filialkirche ein begehrter Festgottesdienst statt, der die spirituelle Komponente der Feierlichkeiten betonte. Darauf folgte ein Frühschoppen im Feststodl, der eine gute Gelegenheit für die Dorfbewohner bot, sich auszutauschen und zu feiern. Der Höhepunkt des Sonntagprogramms war bei weitem das prachtvolle Austanzen, bei dem die Kirwapare sich besonders kreativ zeigten. Ein Highlight war der selbstentworfene Bierkastentanz, der die Zuschauer begeisterte und die Talente der Teilnehmer ins Rampenlicht stellte.
Tradition und Brauchtum im Fokus
Die Kirwaburschen machten sich nach dem Mittagessen auf den Weg, um ihre Moidln, also die Mädchen, einzuholen. Angeführt von einem geschmückten Oldtimer-Bulldog, gesteuert von Helmut Ehbauer, erreichten die Kirwaleit den festlich geschmückten Baum. Lautes Lachen und fröhliche Gesänge durchzogen die Luft, als die verschiedenen Kirwavereine beim Gstanzl-Singen um die besten Darbietungen wetteiferten, wobei sie auch nicht davor zurückschreckten, sich gegenseitig spielerisch „derblecken“ zu lassen.
Kinder und Geschenke
Das neue Oberkirwapaar, Madeleine Frost und Andreas Ehbauer, wurde gekrönt und bedankte sich, indem sie hübsche Süßigkeiten an die Kinder im Publikum warfen. Der Abend endete stimmungsvoll mit der Musikkapelle Vilstal-Echo, die mit ihren Melodien das Publikum zum Mitsingen animierte.
Ein lustiger Brauch am Montag
Die Feierlichkeiten hielten am Montag an, als der Kirwabär durch die Straßen getrieben wurde. Ein Brauch, bei dem die Dorfbewohner, die ihm begegneten, auf humorvolle Art „Besuch“ erhielten, sorgte für viele Lacher unter den Anwohnern. Der Abend endete mit der Band Rundumadum und einer traditionellen Kirwabaumverlosung, die für alle Beteiligten ein weiterer Höhepunkt des Festes darstellte.
Die Lengenfelder Kirwa verdeutlicht nicht nur den Zusammenhalt der Gemeinde, sondern trägt auch zur Bewahrung regionaler Bräuche und Traditionen bei. In einer Zeit, in der immer mehr Gemeinschaften ihre eigenen kulturellen Identitäten hinterfragen, ist es ermutigend zu sehen, wie traditionelles Brauchtum lebendig gehalten wird und die Menschen inspiriert, zusammenzukommen und zu feiern.
– NAG