In München wird die geplante Neugestaltung der Innenstadt durch das Projekt „Altstadt für alle“ kontrovers diskutiert. Dieses Projekt, das sich auf das Innenstadtkonzept des Referats für Stadtplanung und Bauordnung stützt, soll ab 2025 die Altstadt neu erfinden. Dabei gibt es deutliche Töne von Kritikern, insbesondere vom Hauptverband des Einzelhandels (HBE), der auf verschiedene Unklarheiten hinweist.
Simone Streller, die Standortexpertin des HBE, äußert Bedenken über das vorgestellte Konzept. „Unter den gegebenen Bedingungen können wir das Konzept nicht unterstützen. Es gibt erheblichen Abstimmungsbedarf und viele offene Fragen“, erklärt sie. Besonders kritisiert werden die noch unklaren Regelungen hinsichtlich der „Stadtstraßen“ und „Altstadtzonen“. Zudem stellt sich die Frage, wie die Neuordnung des Parkraums gestaltet werden soll - ein zentraler Punkt für die Erreichbarkeit der Innenstadt.
Erreichbarkeit der Innenstadt im Fokus
Ein weiteres zentrales Thema ist die Erreichbarkeit der Münchner Innenstadt. HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff traf sich mit Münchens 2. Bürgermeister Dominik Krause, um die Wichtigkeit der Zugänglichkeit für die Innenstadt zu diskutieren. Puff betonte, dass es entscheidend sei, die City für alle Verkehrsteilnehmer erreichbar zu gestalten - egal ob Fußgänger, Fahrradfahrer, Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs oder Autofahrer. „Die Infrastruktur muss stimmen“, so Puff.
Er warnt auch davor, dass eine disruptive Anreise die Attraktivität der Innenstadt verringert. Die monatelangen Umbauarbeiten und möglichen Einschränkungen könnten dazu führen, dass weniger Menschen das Stadtzentrum besuchen. „Wenn die Anreise umständlich ist, haben die Händler keine Chance, Kunden zu gewinnen“, führte er aus. Trotz eines Anstiegs an Besuchern, die alternative Verkehrsmittel nutzen, ist für fast zwei Drittel der Innenstadtbesucher das Auto nach wie vor das bevorzugte Verkehrsmittel.
Puff lehnt die einseitige Bevorzugung anderer Verkehrsträger in Form von Fahrverboten und Restriktionen ab und fordert eine stärkere Einbeziehung des Handels in die Planungen zur Verkehrsinfrastruktur. „Eine einseitige Benachteiligung des motorisierten Individualverkehrs würde die wirtschaftliche Lage vieler innerstädtischer Händler gefährden“, warnte er.
Wie sich die Pläne weiterentwickeln und welche konkreten Maßnahmen zur Realisierung des Parkkonzepts sowie zur Verbesserung der Erreichbarkeit in der Innenstadt ergriffen werden, bleibt abzuwarten. Der HBE fordert eine enge Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung und anderen Akteuren, um alle Interessen angemessen zu berücksichtigen. Die bevorstehenden Entscheidungen sind entscheidend für die zukünftige Gestaltung und Zugänglichkeit der Münchner Altstadt.
Für mehr Informationen über die Herausforderungen und Perspektiven dieses Themas kann ein ausführlicher Bericht bei www.hv-bayern.de nachgelesen werden.
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