In Sennfeld wird am 14. November die Wahl des neuen Kreisbrandrats (KBR) für den Landkreis Schweinfurt von statten gehen. Der aktuelle KBR, Holger Strunk, legt nach zwölf Jahren im Amt sein Amt nieder. Alexander Bönig, ein engagierter Feuerwehrmann aus Unterspiesheim, hat sein Interesse an der Nachfolge signalisiert. Als Kreisbrandinspektor (KBI) ist Bönig der aktuelle Stellvertreter von Strunk und hat sich intensiv auf diese neue Herausforderung vorbereitet.
Die Frage, ob noch andere Anwärter auf die Position des KBR vorbereitet sind, bleibt unausgesprochen. Laut Bönig gab es zwar erste Überlegungen durch einige Mitglieder der Kreisbrandinspektion, doch diese wurden schnell ausgeschlossen. Die Hürden für eine Kandidatur sind hoch, was die Situation zusätzlich kompliziert.
Der Weg zur KBR-Wahl
Bönig erläutert, warum eine Wahl nicht nur ein rechtlicher Prozess ist, sondern auch wichtig für die Unterstützung der Feuerwehren vor Ort. Ein KBR benötigt das Vertrauen der Feuerwehrkameraden, um erfolgreich agieren zu können. Er betont, dass er mit KBI Florian Zippel und KBI Andreas Schraut plant, engen Kontakt zu halten, um eine zukünftige Zusammenarbeit zu garantieren. Zippel käme im Falle seiner Wahl als stetiger Stellvertreter ins Amt.
Seine lange Feuerwehrgeschichte gibt ihm die nötige Erfahrung, die ihn für das Amt prädestiniert. Seit 1990 ist er in der Feuerwehr aktiv, hat verschiedene Positionen durchlaufen und möchte nun signifikante Veränderungen anstoßen. Dabei nennt er konkrete Ziele, die von den Realitäten der Feuerwehrarbeit geprägt sind.
Bönig sieht großes Potenzial im Kreisfeuerwehrverband und möchte ihn stärker strukturieren, ähnlich dem Landesfeuerwehrverband. Durch die Bildung von Fachbereichen könnte man die Bedürfnisse und Anfragen der Feuerwehrvereine deutlich besser bedienen. „Ein Ansprechpartner, der für die Anliegen der Feuerwehrvereine da ist, würde der täglichen Arbeit enorm helfen“, erklärt er.
Mit dem Ziel, Ressourcen zu optimieren, denkt Bönig auch an eine Prüfung der bestehenden Gebietsaufteilungen der Kreisbrandinspektion. Er sieht hier die Möglichkeit, Kapazitäten freizusetzen, um den Wehren mehr Unterstützung zukommen zu lassen. Eine Idee ist es, Kommandantenlehrgänge auf Kreisebene anzubieten, die praktische Fragestellungen und örtliche Gegebenheiten berücksichtigen.
Bönig diskutiert die Notwendigkeit, die Anzahl der Kreisbrandmeister-Bereiche zu überdenken. Diese Veränderungen sollen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Kommandanten geschehen, um ein harmonisches Verhältnis zu wahren. Dabei betont er, dass es nicht darum gehe, die älteren Strukturen ohne Rücksicht abzulehnen, sondern notwendig gewordene Anpassungen vorzunehmen.
Neues Aufgabenfeld
Ein wesentliches Element der Aufgabe des KBR wäre der vorbeugende Brandschutz, ein Bereich, in dem Bönig noch wenig praktische Erfahrung hat. Dennoch bringt er umfangreiche Kenntnisse mit und pflegt bereits gute Kontakte zu anderen KBRs in Unterfranken. Zusammenarbeit über die Landkreisgrenze hinweg hält er für essenziell, um eine effektive und qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten.
Ein weiterer Ansatz, den Bönig verfolgt, ist die Schaffung eines Leitfadens für Feuerwehrvereine. Dieser soll praktische Anleitungen für festliche Anlässe bieten und die Überlieferung traditioneller Wissen innerhalb der Feuerwehren sichern. „Es geht darum, dass wir die Traditionen pflegen und gleichzeitig die neuen Anforderungen der Zeit annehmen“, erklärt er.
Obwohl Bönig im Hauptberuf Landwirt ist, plant er, das KBR-Amt als Wahlehrenamt auszuüben. Er ist sich bewusst, dass dies zu einer Einschränkung seines landwirtschaftlichen Betriebs führen könnte, hat jedoch mit seiner Familie bereits über die möglichen Veränderungen gesprochen.
Gemäß dem Bayerischen Feuerwehrgesetz wird der KBR von den Kommandanten der Feuerwehren im Landkreis für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Es sind klare Kriterien zu beachten, die die Qualifikation jedes Bewerbers betreffen, um sicherzustellen, dass nur die geeignetsten Personen in dieses verantwortungsvolle Amt gewählt werden.
Die anstehende Wahl und Bönigs Engagement zeigen, wie wichtig die Kontinuität und Weiterentwicklung der Feuerwehr-Strukturen im Landkreis sind. Unter den gegebenen Umständen darf man gespannt sein, wie sich die Entscheidungslage in den verbleibenden Wochen entwickeln wird.
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