Deutschland

Bahnhof in Gefahr: Brenner-Nordzulauf sorgt für Explosiven Streit!

Im Inntal entbrennt erneut ein Streit um den Bahnbau, diesmal auf bundespolitischer Ebene. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion möchte kurz vor einer entscheidenden Abstimmung Veränderungen am Brenner-Nordzulauf durchsetzen, deren Erfolg jedoch fraglich ist. In der kommenden Sitzung des Verkehrsausschusses des Bundestages wird ein Milliardenprojekt thematisiert, das laut Plänen der Deutschen Bahn südlich von Grafing eine neue zweigleisige Neubaustrecke über 70 Kilometer bis nach Kufstein umfassen soll. Diese Verbindung verspricht nicht nur eine Geschwindigkeitssteigerung auf bis zu 230 km/h, sondern könnte auch die Reisezeit nach Verona erheblich verkürzen.

Obwohl der Großteil der Strecke im Tunnel betrieben werden soll, drängen die Abgeordneten der CDU/CSU auf Nachbesserungen. Rund neun Fachleute, darunter Ingrid Felipe, die frühere Regierungsvizechefin der Grünen in Tirol, sowie Lukas Iffländer von Pro Bahn Bayern, sind für die Anhörung im Ausschuss geladen, um ihre Expertise beizutragen.

Kritik an der geplanten Innbrücke

Ein zentraler Streitpunkt in der Diskussion ist eine neue Innbrücke, die nördlich von Rosenheim errichtet werden soll. Die CSU argumentiert, dass die geplante oberirdische Trasse das Landschaftsbild ruinieren und wertvolle landwirtschaftliche Flächen gefährden würde. Stattdessen wird ein Tunnel unter dem Inn gefordert, was allerdings von der Deutschen Bahn als nicht umsetzbar erklärt wurde, da dies mit einem geschätzten Aufpreis von drei Milliarden Euro verbunden wäre. Kritiker wie Pro Bahn betonen hingegen, dass diese Gelder in dringend benötigte Projekte in Bayern investieren könnten.

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Die Finanzierung spukt bereits in den Köpfen vieler Beteiligten herum, da die Kosten für die Neubaustrecke mittlerweile auf mindestens 7,2 Milliarden Euro geschätzt werden, eine Zahl, die bereits veraltet sein könnte.

Zusätzliche Herausforderungen durch Verknüpfungsstelle

Ebenfalls umstritten ist die Verknüpfungsstelle Kirstein, die nahe Flintsbach geplant ist. Der als Experte benannte Tunnel-Spezialist Wolfgang Rauscher warnt, dass dadurch eine große Fläche Land betroffen wäre und bis zu 19 Landwirte ihre Existenzgrundlage verlieren könnten. Rauscher schlägt vor, die notwendigen Bauwerke unterirdisch anzulegen. Die Deutsche Bahn hält diese Lösung jedoch für nicht machbar. Dennoch bleibt Rauscher optimistisch und verweist auf innovative Tunnelbauprojekte wie Stuttgart 21.

Die Bürgerinitiative Brennerdialog wird ebenfalls an der Anhörung teilnehmen und vertritt die Ansicht, dass der Neubau der Verbindung überflüssig sei. Ihr Sachverständiger, der pensionierte Bundesbahn-Direktor Gerhard Müller, wird ebenfalls angehört und fordert stattdessen den Ausbau der bestehenden Bahnstrecke, um den Güterverkehr sinnvoll umzuleiten.

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Interessanterweise setzt die Bürgerinitiative ihre Hoffnungen auf die Linke, die als politischer Partner agiert. Ihre Schirmherrschaft in der Diskussion ist kein Zufall, da die Initiative sich von der lokal dominierenden CSU im Stich gelassen fühlt. Der Rosenheimer Abgeordnete Ates Gürpinar wird als kompetenter Ansprechpartner hervorgehoben, womit die Bürgerinitiative einen politischen Verbündeten gefunden hat, der ihre Anliegen ernst nimmt.

Die Schicksalsfrage für den Brenner-Nordzulauf wird im Jahr 2025 geklärt, wenn der Verkehrsausschuss sowie der Haushaltsausschuss die Abstimmung über das Gesamtprojekt abhalten.

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