Die geplanten Arbeiten zur Ausbaustrecke zwischen Lübeck und Kiel nehmen konkrete Formen an. Die Nah.SH GmbH hat ambitionierte Ziele gesetzt, die Züge sollen künftig mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometern pro Stunde unterwegs sein. Um dieses Ziel zu erreichen, sind umfangreiche Bauarbeiten vorgesehen, die 2028 beginnen sollen. Die Fahrzeit für Passagiere könnte dadurch auf weniger als 60 Minuten verkürzt werden, was die Region wirtschaftlich stärken könnte.
In der Gemeinde Ratekau, durch die die Züge verkehren, sind spezifische Maßnahmen geplant. So wird im Bahnhof Pansdorf ein zweiter Bahnsteig hinzugefügt. Dies wird zunächst lediglich als Ersatzhaltepunkt während der Bau- und Erhaltungsarbeiten dienen. Um den neuen Bahnsteig zu erreichen, plant Nah.SH entweder eine Fußgängerüberführung direkt neben dem bestehenden Bahnsteig oder eine Brücke auf der anderen Seite des Bahnhofgebäudes. Eine Barrierefreiheit ist in diesen Entwürfen jedoch bislang nicht gewährleistet, was Nah.SH dazu veranlasst, die Möglichkeit einer Unterführung zu prüfen.
Neuer Haltepunkt in Techau
Ein weiterer Punkt im Plan ist der Bau eines neuen Haltepunkts in Techau. Dieser wird 145 Meter lang sein und auf der Seite des Feuerwehrgerätehauses liegen, wo Fahrgäste ein- und aussteigen können. Gleichzeitig müssen Anwohner an anderer Stelle mit größeren Umbaumaßnahmen rechnen, da der dortige Bahnübergang erweitert wird, um den Zügen das Passieren bei höherer Geschwindigkeit zu ermöglichen.
Die Mühlenstraße wird ebenfalls umgebaut; die bestehende Vorfahrtstraße wird hinter den Schienen in eine neue Vorfahrtstraße umgeleitet. Im Rahmen der Baumaßnahmen ist auch eine Verbreiterung des Gehwegs vorgesehen, was zur Sicherheit der Fußgänger beitragen sollte.
Trotz der geplanten Verbesserungen ist der Umbau nicht ohne Kontroversen. So sollen vier von insgesamt acht Bahnübergängen in der Region vollständig gestrichen werden, darunter auch der beliebte Übergang am Weg „Packan“. Diese Entscheidung stößt auf Widerstand in der Gemeinde, die eine alternative Wegeführung einfordern. Nah.SH sieht vor, den Weg „Alte Landstraße“ zu asphaltieren und als Ersatz für diese Querung instand zu setzen, was jedoch in der Gemeinde als unzureichend angesehen wird.
Die Gemeinde argumentiert, dass die Feuerwehrfahrzeuge, die im Notfall als schweren Transportfahrzeuge bis zu 18 Tonnen wiegen können, die anliegenden Wohnhäuser von verschiedenen Seiten erreichen müssen. Dies macht eine funktionale Anbindung über den Weg Packan notwendig. Nah.SH beabsichtigt außerdem die Errichtung einer Fußgängerbrücke, die jedoch nicht barrierefrei sein wird, was weitere Bedenken aufwirft.
Reaktionen und zukünftige Pläne
Die Gemeinde Ratekau hat in einer Stellungnahme ihre Kritik an den aktuellen Entwürfen geäußert und konkretisiert, welche Änderungen sie verlangt. Die Vorstandsmitglieder des Ausschusses für Umwelt, Natur, Energie und Bauen haben dem Vorschlag von Nah.SH zwar zugestimmt, fordern jedoch eine umfassendere Lösung, die alle Interessengruppen berücksichtigt. Trotz der Herausforderungen sind die Bauprojekte, die die Bahnstrecke betreffen, ein wichtiger Schritt zur Modernisierung der regionalen Verkehrsinfrastruktur und könnten wesentliche Auswirkungen auf die Mobilität der Region haben.
Details zu den Änderungen und der zukünftigen Ausrichtung sind in einem ausführlichen Bericht auf www.ln-online.de nachzulesen.