In Brandenburg brodelt die Bärenfrage! Eine neue Studie des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zeigt auf, dass es in der Region noch potenzielle Lebensräume für Braunbären gibt. Diese Gebiete sind jedoch klein und isoliert. Der letzte bekannte Bär wurde 1835 in Deutschland geschossen, und seither ist die Rückkehr der majestätischen Tiere ein heiß diskutiertes Thema.
Die Forscher haben zwei Areale im Norden Brandenburgs identifiziert, die als "lokal geeignet für Bären" gelten könnten. Eines befindet sich zwischen Wittstock/Dosse und Neuruppin, das andere nordwestlich von Eberswalde im Barnim. Doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuße: „Die Gebiete sind definitiv zu klein, um eine Bärenpopulation zu erhalten“, erklärt Néstor Fernández, Hauptautor der Studie. Bären benötigen große Territorien, und die kleinen Flecken in Brandenburg sind einfach nicht geeignet, um die Tiere dauerhaft zu beherbergen.
Ansiedlung unwahrscheinlich
Die Studie zeigt auf, dass in Deutschland insgesamt 16.000 Quadratkilometer potenzieller Lebensraum für Bären existieren, darunter bekannte Regionen wie der Harz und die Bayerischen Alpen. Doch die Realität sieht anders aus. Fernández betont, dass eine Ansiedlung in Brandenburg „äußerst unwahrscheinlich“ ist. Ein einzelner Bär müsste weite Strecken über Felder und Straßen zurücklegen, um die isolierten Gebiete zu erreichen – und das ohne Paarungspartner. Ein stabiler Bärenbestand ist ohne regelmäßigen Zuzug nicht möglich.
Die aktuellen Lebensbedingungen für Bären in Europa sind herausfordernd. Obwohl es schätzungsweise 25.000 bis 30.000 Braunbären in den Karpaten, Alpen und skandinavischen Wäldern gibt, bleibt Brandenburg ein Ort der Sehnsucht für Bärenfreunde. „Ich denke nicht, dass Bären diese Gebiete in naher Zukunft wieder besiedeln werden – sie sind zu klein und zu isoliert“, schließt Fernández. Die Hoffnung auf eine Rückkehr der Bären in Brandenburg bleibt also ein Gedankenspiel.
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