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Baerbock in Syrien: Handschlag verweigert – Was bedeutet das für die EU?

In einem kürzlichen Eklat bei einem Treffen in Damaskus wurde der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock von dem neuen syrischen Machthaber Ahmed al-Scharaa der Handschlag verweigert. Dieser Vorfall fand während eines unangekündigten Besuches Baerbocks und des französischen Außenministers Jean-Noël Barrot statt, bei dem beide Politiker die neue politische Führung in Syrien trafen. Baerbock, die am Sonntag in Saudi-Arabien zugesagt hatte, dass Deutschland den Übergangsprozess in Syrien unterstützen wolle, musste sich dieser besonderen Behandlung direkt vor Ort stellen, wie heute.at berichtete.

Während des Treffens im Präsidentenpalast durfte Baerbock keine traditionelle Geste der Begrüßung entgegennehmen – al-Scharaa reichte lediglich Barrot die Hand und legte Baerbock seine Hand auf das Herz, was in islamischen Gesellschaften als unüblich gilt. Baerbock reagierte mit gefalteten Händen, um ihren Respekt zu zeigen. Diese Darstellung des Machtspiels wird als Zeichen für die angespannten diplomatischen Beziehungen zwischen dem Westen und dem neuen Regime in Syrien gedeutet, das stark islamistisch geprägt ist. Al-Scharaa, bekannt durch seine Verbindung zur islamistischen Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS), hatte als Führer der HTS in der Vergangenheit das gewaltsame Regime von Baschar al-Assad herausgefordert, was den Besuch für Baerbock noch delikater machte, wie die Frankfurter Neue Presse ergänzte.

Problematische Diplomatenspiele

Die Nicht-Handschlag-Geste wird als symptomatisch für die Herausforderungen gesehen, die die EU und Deutschland beim Umgang mit dem neuen syrischen Regime erwarten können. Baerbock selbst bestätigte, dass sie sich auf diesen Vorfall vorbereitet hatte und betonte die Wichtigkeit von Frauenrechten als Maßstab für die Freiheit einer Gesellschaft. Trotz der wenig herzlichen Begrüßung diskutierte sie mit al-Scharaa über die Rolle der Gleichberechtigung in einem zukünftigen politischen Rahmen für Syrien. Sie forderte eine klare Haltung gegen Extremismus und betonte, dass die HTS an ihren Taten gemessen werden müsse, um sicherzustellen, dass die menschlichen Rechte gewahrt blieben, wirft jedoch die Frage auf, wie realistisch solche Forderungen in der gegenwärtigen politischen Landschaft sind.

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Für Baerbock und Barrot war dies das erste Treffen mit hochrangigen westlichen Politikern seit dem Machtwechsel in Syrien, und das Ergebnis könnte weitreichende Konsequenzen für die zukünftigen Beziehungen zwischen der EU und dem Regime in Damaskus haben. Der syrische Konflikt und die anhaltenden Herausforderungen, die sich aus den politischen Umbrüchen ergeben, stehen somit erneut im Mittelpunkt internationaler Aufmerksamkeit.

Ort des Geschehens


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Damaskus
Genauer Ort bekannt?
Damaskus, Syrien
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Beste Referenz
heute.at
Weitere Quellen
fnp.de

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