In der Region Ostallgäu sorgt die mögliche Sichtung eines Bären für Aufregung. Diese Nachricht verbreitete sich rasant, nachdem das bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) die Beobachtung in Augsburg bekanntgab. Berichten zufolge haben Bundeswehr-Soldaten den Bären in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag im südöstlichen Teil des Landkreises gesehen. Nun werden gezielte Suchaktionen nordöstlich des Forggensees durchgeführt, um mögliche Hinweise auf das Tier zu finden.
Obwohl die genauen Informationen über den Aufenthaltsort des Bären von den zuständigen Behörden nicht preisgegeben werden, teilte ein Sprecher mit, dass Bären täglich Strecken von mehreren Dutzend Kilometern zurücklegen können. Dies ist der Grund, warum das LfU keine detaillierteren Angaben zum genauen Fundort macht, da dies möglicherweise zu einer Flut von Schaulustigen führen könnte.
Wo wurde der Bär gesichtet?
Der südöstliche Teil des Landkreises umfasst ein beliebtes Touristenziel rund um den Forggensee bis hin zur Stadt Füssen, ein Gebiet, das auch Teile des dichten Ammergebirges beinhaltet. Diese touristische Attraktivität wirft die Frage auf, ob der Bär tatsächlich in der Nähe solcher Orte gesehen wurde. Der LfU-Sprecher verneinte jedoch diese Möglichkeit und stellte klar, dass es sich nicht um eine Sichtung in der Nähe des berühmten Schlosses Neuschwanstein oder eines sonst stark frequentierten Orts handelt.
Zudem wurden bei der Sichtung keine bekannten Vorzeichen wie Risse bei Tieren oder verwüstete Bienenstöcke entdeckt, was in anderen Regionen wie Tirol zuvor auf Bär-Aktivitäten hingedeutet hatte. Jörg Pauly, der Vorsitzende der Kreisgruppe des Bayerischen Jagdverbandes in Füssen, äußerte Skepsis. Er kann sich kaum vorstellen, dass ein Bär sich ins südliche Ostallgäu wagt. Seine Einschätzung basiert auf der Lebensweise von Bären, die von Natur aus scheu sind und sich von Menschen fernhalten.
Die Befürchtungen der Amtsleiterinnen
Die Situation hat auch die lokale politische Landschaft beeinflusst. Maria Rita Zinnecker, Landrätin von Ostallgäu, ist überzeugt, dass für einen Bären in dieser Region kein Platz ist. Ihrer Meinung nach ist das Ostallgäu im Vergleich zu anderen alpinen Regionen relativ dicht besiedelt, und bisher gibt es keinen Anzeichen dafür, dass Bären hierbleiben werden. Sie betont, dass, sollte sich das Tier tatsächlich im nördlichen Alpenraum ausbreiten, neue Regelungen erforderlich sein werden, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Zudem fordert ihre Amtskollegin Indra Baier-Müller aus dem Oberallgäu eine sogenannte "Bären-Polizei", die in der Lage wäre, schnell auf etwaige Bedrohungen zu reagieren. Zinnecker äußerte sich zu dieser Idee jedoch nicht konkret. Sie erkannte an, dass es notwendig sei, über effektive Möglichkeiten zur Gefahrenabwehr nachzudenken, insbesondere, wenn Bären verhaltensauffällig werden sollten.
Die Diskussion über das Auftreten von Bären in der Region ist also ernsthaft und wurde durch diese Sichtung neu entfacht. Ob und in welchem Maße die Behörden und die Bevölkerung auf diese Herausforderung reagieren werden, bleibt abzuwarten. Ein umfassender Überblick über die aktuelle Situation bietet ein Bericht von www.allgaeuer-zeitung.de.
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