In Dautmergen, einer kleinen Gemeinde im Zollernalbkreis, sorgt ein pelziger Eindringling für Aufregung: die Waschbären! Diese süßen, aber rücksichtslosen Tiere breiten sich rasant aus und stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Anwohner dar. Bürgermeister Hans Joachim Lippus hat entschieden, die Tiere zu jagen, um größere Schäden zu verhindern. Doch diese Entscheidung hat ihm heftige Kritik eingebracht!
Die Waschbären sind nicht nur eine Plage in den Gärten, wo sie Gemüse ausgraben und Hühnerställe plündern, sondern sie übertragen auch Krankheiten wie den Waschbärspulwurm. Fünf der ungebetenen Gäste wurden bereits getötet, und die Reaktionen auf diese Maßnahmen sind gespalten. Tierschützer sind empört über die Jagd und fordern alternative Lösungen, während Lippus betont, dass er lediglich seine Pflicht erfüllt, um die Gemeinde zu schützen.
Die rechtlichen Grundlagen der Jagd
Die Jagd auf Waschbären ist in Deutschland legal, da diese Tiere als invasive Art gelten. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, haben sie hierzulande keine natürlichen Feinde und können sich ungehindert vermehren. Die EU fordert ein Management dieser Art, und in Baden-Württemberg dürfen Jäger die Waschbären von Juli bis Mitte Februar bejagen. Das Landratsamt unterstützt die Jagd und sieht sie als notwendig an, um die heimische Tierwelt zu schützen.
Doch die Kontroversen um die Waschbärjagd nehmen kein Ende. Experten wie Thorsten Beimgraben von der Forsthochschule Rottenburg warnen, dass die Jagd langfristig unrealistisch sei, da die Waschbärenpopulation in Deutschland bereits über 1,3 Millionen beträgt. Tierschutzverbände fordern eine friedliche Koexistenz und kritisieren, dass oft zur Waffe gegriffen wird, anstatt präventive Maßnahmen zu ergreifen. Die Waschbärfrage bleibt also ein heißes Eisen im Zollernalbkreis, wo sich die Zahl der Tiere in den letzten vier Jahren mindestens verdreifacht hat.