Letztes Jahr, als der Zollernalbkreis von einem massiven Unwetter heimgesucht wurde, wurde auch die beeindruckende Burg Hohenzollern, die hoch oben auf einem Berg thront, stark beschädigt. Ein Jahr später sind die spürbaren Auswirkungen der Naturgewalt immer noch nicht behoben und die Rehabilitation der historischen Stätte dauert an.
Die Leiterin des Burgbetriebs, Anja Hoppe, berichtete, dass es bei dem Unwetter in der Nacht vom 24. auf den 25. August 2023 zu erheblichen Wassereinbrüchen in das alte Mauerwerk kam. Der Starkregen und der starke Wind hinterließen ihre Spuren: Schimmel bildete sich an den alten Balken der Burg und das historische Parkett kam durch das Eindringen von Wasser in Mitleidenschaft. Auch stellenweise heruntergefallene Stuckwände zeugen von dem Ausmaß des Schadens, der sich auf etwa 300.000 Euro beläuft.
Umfangreiche Schäden und Reparaturarbeiten
Besonders betroffen sind rund 35 von insgesamt 326 Zimmern der Burg, was eine beträchtliche Anzahl darstellt. Von diesen haben nur fünf Räume Zugang für Besucher. Dort weisen Schilder auf die Schäden hin und die Restaurierungsarbeiten sind bereits in vollem Gange. Es ist bedauerlich, dass in den betroffenen Bereichen teilweise Parkettdielen fehlen, die in naher Zukunft ausgetauscht werden müssen.
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten zieht die Burg jährlich zwischen 250.000 und 300.000 Besucher an, die das historische Erbe des Stammsitzes der Hohenzollern bewundern möchten. Die einzigartige Schatzkammer, die unter anderem die preußische Königskrone von 1889 beherbergt, ist ein Highlight für viele Touristen.
Die Schließung der Burg für zwei Tage nach dem Unwetter verdeutlicht die Dringlichkeit der Reparaturarbeiten. Den Besuchern wird jedoch nicht nur der Einblick in die Architektur der Burg, sondern auch in die Zeitgeschichte der Region gewährt. Die Ursprünge der Burg reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück, wobei sie im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde. Trotz wiederholter Belagerungen und Zerstörungen erlebte die Burg unter König Friedrich Wilhelm IV. zwischen 1850 und 1867 einen umfassenden Wiederaufbau.
Die Ausmaße des Unwetters ließen auch im umliegenden Wald ihre Spuren hinterlassen, wo zahlreiche Bäume umstürzten. Die Maßnahmen zur Schadensbeseitigung und Restaurierung dauern an, und Hoppe gibt an, dass sie bis Ende des Jahres in vollem Gange sein werden. Die Burg wird weiterhin ein bedeutender kultureller und historischer Anziehungspunkt bleiben, auch während die Arbeiten zur Wiederherstellung fortgeführt werden.
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– NAG