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Die Gewerkschaft ver.di hat zu einem ganztägigen Warnstreik bei den SWEG-Buslinien in Karlsruhe aufgerufen. An diesem Montag sind umfangreiche Einschränkungen im Busverkehr in der Region zu erwarten, da SWEG ein Subunternehmer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe ist. Die Warnstreiks betreffen mehrere private Busunternehmen in verschiedenen Regionen von Baden-Württemberg.
Am vergangenen Freitag nahmen bereits etwa 500 Menschen an Arbeitsniederlegungen in rund 30 Betrieben teil. Zu den Orten mit Warnstreiks zählen Schwetzingen im Rhein-Neckar-Kreis sowie der Raum Heilbronn. Darüber hinaus schloss sich ein Unternehmen im Raum Mannheim kurzfristig den Streiks an. ver.di fordert von den Arbeitgebern ein Angebot in der laufenden Tarifrunde für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg.
Forderungen und Reaktionen
Die Gewerkschaft verlangt eine Lohnerhöhung von 9 Prozent sowie 100 Euro mehr pro Monat für Auszubildende, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) bezeichnet die Forderungen als überzogen und kritisiert die durchgeführten Warnstreiks. Die erste Verhandlungsrunde am 18. Dezember 2024 endete ohne Angebot seitens der Arbeitgeber, während die nächste Verhandlungsrunde für den 15. Januar 2025 angesetzt ist.
Zusätzlich zu den Warnstreiks in Karlsruhe fanden am Donnerstag und Freitag in rund 30 Betrieben umfangreiche Aktionen statt. Etwa 1.500 Busfahrerinnen und Busfahrer beteiligten sich am ersten Streiktag, während insgesamt nahezu 2.000 Streikende in beiden Tagen erwartet werden. Die betroffenen Regionen umreißen unter anderem Göppingen, Geislingen, Neckarsulm, Schwetzingen und den Raum Heilbronn sowie die Nähe zu Mannheim.
Die Warnstreiks führen zu erheblichen Busausfällen in Städten wie Schwäbisch Hall, Reutlingen, Tübingen, Waiblingen und Böblingen. In Reutlingen etwa sind alle Linien betroffen, einschließlich der Schulbusse und des Schnellbusses zum Stuttgarter Flughafen. Um den Ausfall einiger Linien zu minimieren, haben die Stadtwerke Tübingen eine Notvereinbarung getroffen.
Die Arbeitergeber kritisieren die Warnstreiks als konfrontativ und wenig förderlich für die laufenden Verhandlungen, insbesondere nachdem die Friedenspflicht am 31. Dezember 2024 endete. Diese Situation bereitet den Verhandlungen zur Löhne und Arbeitsbedingungen in der Branche weiterhin Herausforderungen.
Weitere Informationen zu den Warnstreiks und deren Auswirkungen bieten die Berichterstattung von SWR und Tagesschau.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
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