In der Schweizer Stadt Basel wurde ein innovativer Ansatz zur Bekämpfung des gefährlichen Japankäfers gewählt. Ab Montag werden dort spezielle Fadenwürmer, auch Nematoden genannt, auf Rasenflächen und in öffentlichen Parks ausgebracht. Diese winzigen Organismen wirken gezielt gegen die Larven des Japankäfers und anderer schädlicher Insekten, wie dem Dickmaulrüssler und dem Gartenlaubkäfer.
Die Fadenwürmer sind mit bloßem Auge nicht sichtbar und dringen in die Larven der Schädlinge ein, was zu deren Absterben führt. Laut den zuständigen Behörden von Basel-Stadt und Basel-Landschaft sind diese Nematoden für Menschen und andere Tiere unbedenklich. Der Einsatz dieser Bio-Technologie erfordert jedoch eine ausreichende Bewässerung der betroffenen Flächen, um ihre Wirksamkeit zu garantieren.
Die Gefahr durch den Japankäfer
Der Japankäfer, der ursprünglich aus Asien stammt und offiziell als Schädling in der EU kategorisiert ist, wird zum ernsthaften Problem für die Landwirtschaft. Diese gefräßigen Käfer gefährden insbesondere den Wein- und Gartenbau, indem sie sich über mehr als 300 Pflanzenarten hermachen, darunter Rosen, Brombeeren und Trauben. Daher ist die schnelle Reaktion in Basel von größter Bedeutung, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Im Juni wurde in Basel eine Population dieses schädlichen Käfers entdeckt, woraufhin auch der Landkreis Lörrach in Deutschland Schutzmaßnahmen einführte. Es wurde eine sogenannte Befallszone eingerichtet, in der bestimmte Pflanzen vorerst an ihrem Standort bleiben müssen, um eine Ausbreitung zu vermeiden.
Die ersten Meldungen über den Japankäfer stammen aus Freiburg im Breisgau, wo Ende Juli vier männliche Exemplare gefangen wurden. Experten vermuten, dass die Käfer über den internationalen Güterverkehr eingeschleppt wurden, was auf eine größere Herausforderung für die regionalen Behörden hindeutet. Auch im Landkreis Ludwigsburg wurde mindestens ein Japankäfer gesichtet, was die Aufmerksamkeit der Fachleute weiter erhöht hat.
Die Ausbreitung des Japankäfers hat mittlerweile auch die Bundesregierung auf den Plan gerufen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium und das Julius Kühn-Institut, das auf die Forschung zu Kulturpflanzen spezialisiert ist, haben eindringlich vor den Gefahren dieser invasiven Art gewarnt. Die Effizienz der Bekämpfungsmaßnahmen in Basel könnte als Modell für andere betroffene Regionen dienen.
Der Japankäfer selbst ist ein relativ kleines Insekt, etwa einen Zentimeter groß, mit einem glänzend grünen Kopf und braunen Flügeln. Auffällig sind die fünf weißen Haarbüschel an der Hinterseite sowie zwei weitere am Ende des Hinterleibs. Weibliche Käfer legen ihre Eier vorzugsweise in feuchtem Boden oder bewässerten Rasenflächen ab. Die schlüpfenden Larven fressen an den Graswurzeln, was zu erheblichen Schäden an Wiesen und Rasen führt.
Die Situation in Basel verdeutlicht die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen und effektiven Bekämpfungsstrategien im Kampf gegen invasive Schädlinge. Der Einsatz von Nematoden könnte nicht nur dazu beitragen, die aktuelle Bedrohung einzudämmen, sondern auch als exemplarisches Vorgehen für die europäische Landwirtschaft insgesamt dienen.
– NAG