Die Diskussion um die Donautalbahn, eine bedeutende Schienenverbindung in Bayern, gewinnt an Dynamik, insbesondere anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens. Während Feierlichkeiten in Abensberg am 22. September stattfinden, haben die Industrie- und Handelskammern (IHKs) für München und Oberbayern, Schwaben sowie Regensburg für Oberpfalz und Kelheim klare Forderungen in einem Positionspapier formuliert. Sie plädieren für eine grundlegende Modernisierung und den Ausbau der Strecke zwischen Ulm und Regensburg.
Die IHKs argumentieren, dass die bestehende Infrastruktur den zukünftigen Anforderungen nicht gewachsen sei. Besonders kritisch betrachten sie die derzeitige Eingleisigkeit der Strecke sowie die veralteten Betriebseinrichtungen, die die Transportkapazität erheblich einschränken. Diese Mängel hindern die Donautalbahn daran, ihre volle Leistungsfähigkeit im Personen- und Güterverkehr auszuschöpfen. „Eine moderne und gut ausgebaute Donautalbahn ist unverzichtbar, um den Lebens- und Wirtschaftsraum zwischen Ulm, Ingolstadt und Regensburg nachhaltig zu sichern,“ betont Franz Schabmüller, Sprecher des IHK-Forums für diese Region.
Aufgaben und Anträge
Die drei IHKs fordern unter anderem die Entwicklung von zweigleisigen Abschnitten und die Aufhebung bestehender Engpässe. Zudem wird die Wiedereinführung von Express-Zügen zwischen Ulm und Regensburg verlangt, da das Angebot im Regionalverkehr zwar in den letzten Jahrzehnten ausgeweitet wurde, jedoch wichtige Dienste gestrichen werden mussten. 2012 lag die Fahrzeit für Express-Verbindungen bei 2:36 Stunden, während man heute mit Regionalzügen für die 201 Kilometer lange Strecke mindestens 3:15 Stunden benötigt. Diese Verlängerung um 39 Minuten ist nicht akzeptabel, so die IHKs.
Ein weiterer Aspekt, der hervorgehoben wird, betrifft die geplanten Änderungen im so genannten Deutschland-Takt, der ab den 2030er Jahren mehr Züge auf die Strecke bringen soll. Schabmüller warnt jedoch, dass die gegenwärtige Infrastruktur nicht ausreichen wird, um diese Ambitionen zu erfüllen. „Wir müssen jetzt handeln, damit die notwendigen Infrastrukturen in zehn Jahren tatsächlich verfügbar sind,“ mahnt er weiter und weist darauf hin, dass die Donautalbahn häufig bei planerischen Überlegungen übersehen wurde.
In ihrem Positionspapier fordern die IHKs neben der zweigleisigen Ausbaumaßnahmen auch eine Modernisierung der Stellwerke, den Ausbau der Gleisinfrastruktur speziell für Güterzüge und eine bessere Anbindung an Knotenpunkte im Regional- und Fernverkehr.
Die historischen Wurzeln der Donautalbahn gehen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die 1869 initiierte Strecke wurde 1874 mit dem Teilstück zwischen Ingolstadt und Regensburg offiziell eröffnet. Mit ihrer durchgehenden Elektrifizierung seit 1980 spielt die Donautalbahn eine wichtige Rolle im regionalen Schienenpersonennahverkehr. Sie verbindet bedeutende Hauptstrecken und fungiert als elektrifizierte Ausweichstrecke, insbesondere bei Störungen der Hauptverbindungen.
Das bayerische Verkehrsministerium macht darauf aufmerksam, dass die Donautalbahn nicht nur für lokale Verkehrsbedürfnisse von Bedeutung ist, sondern auch für den Güterverkehr essenziell bleibt. Mit großen Unternehmen entlang der Strecke, die auf diese Infrastruktur angewiesen sind, erlangt die Donautalbahn zusätzlich an wirtschaftlicher Relevanz. So erklärte das Ministerium, dass sie auch bei der anstehenden Sanierung der Nord-Süd-Verbindungen, welche in den kommenden Jahren geplant sind, eine tragende Rolle übernehmen wird.
Die kommenden Schritte werden entscheidend dafür sein, ob die Donautalbahn als zentraler Mobilitätsbaustein für die Region um Ulm, Ingolstadt und Regensburg in Zukunft ihren Ansprüchen gerecht werden kann. Die Meinungen zu diesem Thema sind unter den verschiedenen Stakeholdern klar: jetzt handeln, um künftige Mobilitätsbedürfnisse zu decken und die Region für die kommenden Generationen zu stärken.
Für mehr Details zu diesem Thema sind die Positionen und Forderungen der IHKs ein wichtiger Hinweis, um die Bedeutung der Donautalbahn im bayerischen Schienennetz zu beleuchten. Wie pfaffenhofen-today.de berichtet, wird diese Diskussion maßgeblich die Zukunft des Schienenverkehrs in der Region gestalten.