Ein dramatisches Gerichtsverfahren beschäftigte die bayerischen Sicherheitskräfte und politische Kreise: Im Prozess um den Steinwurf auf das Grünen-Spitzenduo Katharina Schulze und Ludwig Hartmann hat der 44-jährige Angeklagte seine Tat eingestanden und bezeichnete sie als „größten Fehler meines Lebens“. Zunächst begannen die Verhandlungen am Amtsgericht Neu-Ulm mit erheblichen Sicherheitsvorkehrungen, die speziell auf die Präsenz der Landtagsfraktionsvorsitzenden Schulze abgestimmt waren, da der Beschuldigte Verbindungen zur „Reichsbürger“- und „Querdenker“-Szene hat.
Im September 2023, während einer Kundgebung, wurde Schulze und Hartmann ein Stein entgegengeworfen, der glücklicherweise das Ziel verfehlte. Die Gebärdendolmetscherin, die die Politiker begleitete, war ebenfalls in Gefahr, was die Situation ungeheuerlich machte. Schulze selbst beschrieb diesen Moment als den „schlimmsten Moment“ des Wahlkampfs und erzählte, wie der Stein plötzlich „aus dem Nichts“ geflogen kam, als sie gerade in der Diskussion mit Wählern vertieft waren.
Anklage und mögliche Strafen
Dennoch ist der Weg des Angeklagten alles andere als einfach. Ihm werden versuchte gefährliche Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Berichten zufolge leistete er bei seiner Festnahme erheblichen Widerstand, was zu Verletzungen unter den Polizeibeamten führte. Die Generalstaatsanwaltschaft in München hat den Fall übernommen, u.a. aufgrund der brisanten politischen Dimension und dem Engagement der bayerischen zentralen Stelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus.
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