Neu-Ulm hat seit Kurzem eine neue Anlaufstelle, die sich auf Fragen rund um das Thema Pflege konzentriert. Im Erdgeschoss des Landratsamts wurde ein Pflegestützpunkt eingerichtet. Dort stehen den Bürgerinnen und Bürgern drei engagierte Mitarbeiterinnen zur Verfügung, die umfassende Beratung und Unterstützung bieten. Die Dienste sind kostenfrei und orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen der Hilfesuchenden.
Der stellvertretende Landrat Erich Winkler betonte die Bedeutung dieser neuen Einrichtung. „Es war und ist uns ein großes Anliegen, eine Anlaufstelle für unsere Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, die sich dem immer wichtiger werdenden Thema Pflege annimmt“, erklärte er. Angesichts des demografischen Wandels, der eine zunehmende Alterung der Gesellschaft zur Folge hat, wird auch der Bedarf an Pflegeleistungen weiter steigen. Dies macht den neuen Pflegestützpunkt zu einer wichtigen Ressource im Landkreis Neu-Ulm.
Eröffnung und Zuständigkeiten
Die Idee, einen Pflegestützpunkt zu gründen, wurde im Oktober 2022 von einem zuständigen Ausschuss beschlossen. Nach intensiven Vorbereitungen und Planungen fand im März 2024 die offizielle Vertragsunterzeichnung statt. Anwesend waren unter anderem Hermann Hillebrand, der Direktor der AOK Günzburg, sowie der stellvertretende Bezirkspräsident Peter Schiele und Landrätin Eva Treu. Diese offizielle Gründung stellt sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis nun kompetente Ansprechpartner für ihre Anliegen haben.
Im Rahmen eines Treffens des Lenkungsgremiums, kurz vor der Eröffnung des Stützpunkts, tauschten sich wichtige Akteure über die Fortschritte und zukünftigen Pläne aus. Zu den Teilnehmern gehörten Jürgen Koch, Bernd Mayer und Matthias Roche, die sich intensiv mit den Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunkts, Rebekka Mayer, Carola Forsberg und Iris Gerlsbeck-Weiß, austauschten. Dies ist besonders wertvoll, da der regelmäßige Austausch für die Kooperation innerhalb der Gesundheitsregion von großer Bedeutung ist.
Öffnungszeiten und Kontakt
Der Pflegestützpunkt in Neu-Ulm befindet sich in Zimmer 027 des Landratsamtes, Kantstraße 8. Die Besucher können ohne vorherige Anmeldung während der regulären Öffnungszeiten, Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr, sowie zusätzlich am Donnerstag von 14 bis 17 Uhr, erscheinen. Für Beratungen außerhalb dieser Zeiten kann auch ein Termin vereinbart werden. Dies kann telefonisch unter der Nummer 0731/7040-52055 oder per E-Mail an pflegestuetzpunkt@landkreis-nu.de geschehen.
Die Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunkts haben sich voll und ganz der Unterstützung der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen verschrieben. „Wir freuen uns auf die anstehenden Aufgaben und den direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern,“ sagen sie einhellig. Ihr Ziel ist es, gemeinsam mit den Betroffenen die bestmöglichen Lösungen zu erarbeiten und sie auf ihrem Weg zu unterstützen.
Mit der Eröffnung des Pflegestützpunkts wird ein wesentlicher Schritt unternommen, um den steigenden Anforderungen im Bereich der Pflege gerecht zu werden und den Bürgerinnen und Bürgern eine wertvolle Anlaufstelle zu bieten. Angesichts des demografischen Wandels und der damit verbundenen Herausforderungen wird diese Einrichtung zweifellos eine wichtige Rolle für viele Menschen im Landkreis Neu-Ulm spielen.
Die Gründung des Pflegestützpunktes im Landkreis Neu-Ulm ist ein Schritt, der in einem breiteren sozialen Kontext gesehen werden muss. Deutschland steht vor einer demografischen Herausforderung: Die Bevölkerung altert, und die Zahl der Pflegebedürftigen steigt. Laut Statistiken des Statistischen Bundesamtes werden bis zum Jahr 2030 etwa 3,4 Millionen Menschen in Deutschland auf Pflege angewiesen sein. Dies stellt die sozialen und gesundheitlichen Systeme vor massive Herausforderungen.
Demografische Veränderungen und ihre Auswirkungen
In der Region Neu-Ulm ist die Situation nicht anders. Der Trend zeigt, dass ältere Menschen zunehmend in Pflegeeinrichtungen oder in der ambulanten Pflege betreut werden müssen. Die Schaffung eines Pflegestützpunktes ist eine Reaktion auf diesen wachsenden Bedarf und hilft, Pflegebedürftige sowie deren Angehörige zu unterstützen.
Ein weiterer Aspekt ist die gesellschaftliche Wahrnehmung von Pflege. Oftmals wird das Thema als schwierig oder belastend angesehen, was die Notwendigkeit von Informationsstellen wie dem Pflegestützpunkt im Landkreis Neu-Ulm unterstreicht. Hier finden Angehörige und Betroffene nicht nur Beratung, sondern auch wertvolle Informationen zur Unterstützung in einer schwierigen Lebensphase.
Finanzierung und Unterstützung durch die AOK
Die finanzielle Unterstützung durch Organisationen wie die AOK ist entscheidend für den Betrieb des Pflegestützpunktes. Gesundheitskassen spielen eine wesentliche Rolle in der Pflegefinanzierung, und viele Leistungen können von der Kasse übernommen werden. Im Interview mit der AOK wurde deutlich, dass der Austausch zwischen den Kassen und den Pflegeeinrichtungen, bestehend aus Fachleuten wie den Mitarbeitern des Pflegestützpunkts, unerlässlich ist, um individuelle Lösungen zu finden.
Dies ermöglicht eine nahtlose Integration von finanzieller und praktischer Unterstützung, was für die Angehörigen von unschätzbarem Wert ist, während sie sich auf die Pflege ihrer Lieben konzentrieren.
Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit des Pflegestützpunktes ist die Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen und Angeboten. Der regelmäßige Austausch mit dem Gesundheitsregion Plus und anderen sozialen Einrichtungen sorgt dafür, dass die Initiativen und Angebote aufeinander abgestimmt sind und niemand im System verloren geht.
Diese Kooperationen helfen dabei, ein umfassendes Netzwerk zu schaffen, das sowohl zeitnahe als auch nachhaltige Unterstützung für Pflegebedürftige und deren Familien bereitstellt. Die Stärkung dieser Netzwerke wird als Schlüsselelement für die erfolgreiche Umsetzung der Pflegeangebote im Landkreis Neu-Ulm betrachtet.
– NAG