Im Kreis Neu-Ulm sorgt ein Arzt für Aufregung, der von seiner Insolvenz und einer verurteilten Betrugsaffäre verfolgt wird. Der Mediziner, der zuvor in Elchingen tätig war, plant, aus der Schweiz zurückzukehren, um seine Tätigkeit als Hausarzt wieder aufzunehmen. Diese Nachricht stützt sich auf eine E-Mail, die er seinen Patienten geschickt haben soll, wobei er sich in dieser als Opfer einer sogenannten Medienkampagne präsentiert.
Der 51-Jährige hat angekündigt, freitags und samstags in den vier Praxen seines Versorgungszentrums in Elchingen arbeiten zu wollen. Trotz seiner problematischen Vergangenheit, die ihn ins Gefängnis brachte, scheint er entschlossen, seine medizinische Karriere fortzusetzen. Er bezeichnete in seiner Mitteilung die Medienberichte, die ihn in einem negativen Licht darstellen, als „Terror“ und Beleidigungen, und mutmaßt, dass es dunkle Interessen gibt, die darauf abzielen, sein Versorgungszentrum in den Bankrott zu treiben.
Die Schatten der Vergangenheit
Der Arzt sieht sich aufgrund einer Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe wegen Abrechnungsbetrugs konfrontiert, die ihm einen Schaden von über 90.000 Euro und Schulden in Höhe von rund zwei Millionen Euro einbrachte. Seine finanzielle Misere führte letztendlich zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. September. Insolvenzverwalterin Kiriaki Antoniadou äußerte bereits Zweifel, ob der Arzt wirklich zu seiner alten Tätigkeit zurückkehren kann, da die Praxen geschlossen bleiben, und seine Zulassung infolge der Insolvenz endet.
Insolvenzverwalterin Antoniadou erklärte klar, dass der Arzt nicht ohne Weiteres wieder praktizieren könne: „Er kommt nicht rein, die Praxen sind zu.“ Auch wenn er plant, nur privat Versicherte zu behandeln, stehen ihm aufgrund der Insolvenz Hürden im Weg, die schwer zu überwinden sein werden.
Die Situation wird noch komplizierter, da die Schließung der vier Praxen in Elchingen am Ende 4.000 Patienten betrifft, die nun ohne Hausarzt dastehen. Viele dieser Patienten haben Schwierigkeiten, einen neuen Doktor zu finden, da zahlreiche Hausärzte in der Region derzeit keine neuen Patienten aufnehmen können. Einzelne Patienten schilderten, dass es an der örtlichen medizinischen Versorgung fehle, und sie auf die Hilfe der bestehenden Hausärzte dringend angewiesen seien.
Die aktuelle Lage lässt nicht nur Fragen zur medizinischen Versorgung im Kreis Neu-Ulm aufkommen, sondern auch, ob der Arzt angesichts seiner Vergangenheit das Vertrauen der Patienten zurückgewinnen kann, um seine aufkommenden Pläne wirklich zu verwirklichen.
– NAG