Die Anwohner der Schwabenstraße im Neu-Ulmer Stadtteil Offenhausen sind angesichts zunehmender Lärmbelästigung und Verschmutzung durch Vogelkot frustriert. Besonders früh am Morgen werden die Anwohner von den Geräuschen der Vögel geweckt, während diese ihre Hinterlassenschaften auf Straßen und Gehwegen hinterlassen.
Um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen, initiieren die Bewohner eine Online-Petition. Ihre Forderung richtet sich klar an die Stadtverwaltung: Das Problem muss endlich ernst genommen werden, und es müssen Maßnahmen getroffen werden, um die Situation zu verbessern.
Gesundheitliche Risiken und Lösungsvorschläge
In den Aushängen zur Petition betonen die Anwohner nicht nur die Störungen durch den Lärm, sondern warnen auch vor möglichen gesundheitlichen Risiken. Der Initiator der Petition hebt hervor, dass einige Vogelarten Krankheiten wie Histoplasmose und Kryptokokkose übertragen können, die durch den Kontakt mit Vogelkot verursacht werden. Die Petition fordert daher nicht nur Maßnahmen gegen die Geräusche, sondern bietet auch Lösungsvorschläge an.
Ein Vorschlag beinhaltet die Installation von Geräuschbarrieren und regelmäßige Reinigungsaktionen, um die Belästigung durch Vogelkot zu minimieren. Des Weiteren wird empfohlen, harmlose Abschreckmittel für die Vögel auszubringen, um sie aus der Umgebung zu vertreiben.
Die Stadtverwaltung hat auf die Beschwerden der Anwohner reagiert und betont, dass sie bereits seit einigen Jahren aktiv gegen die Probleme vorgeht. Bereits vorhandene Nester werden zum Teil entfernt, und potenzielle Nistmaterialien in Bäumen und Sträuchern werden abgetragen. Auch die Geh- und Radwege unter Bäumen werden regelmäßig gereinigt.
Einschränkungen im Vorgehen
Dennoch besteht eine wichtige Einschränkung für die Stadtverwaltung: Saatkrähen sind europarechtlich geschützt. Um somit Maßnahmen ergreifen zu können, benötigt die Stadt eine Genehmigung der höheren Naturschutzbehörde. Diese rechtlichen Bestimmungen stellen eine Hürde für die Umsetzung der Maßnahmen dar.
Um die Situation wirksam zu bekämpfen, hat die Stadtverwaltung auch die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Nuwog involviert. Diese Gesellschaft verwaltet zahlreiche Gebäude in der Schwabstraße und steht ebenfalls in ständigem Kontakt mit Experten der Regierung von Schwaben in Augsburg, um sich über Best Practices auszutauschen.
Zudem sind die Mitarbeiter im Rathaus in regem Austausch mit anderen Kommunen, die ähnliche Probleme mit Saatkrähen haben, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die Experten versuchen, kreative Wege zu finden, um den Anliegen der Anwohner gerecht zu werden, während sie gleichzeitig den rechtlichen Rahmen einhalten müssen.
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