Tuttlingen steht im Fokus der literarischen Welt, denn der Kulturverein Kukav hat ein neuartiges Literaturstipendium ins Leben gerufen, das noch bis Ende Oktober Bewerbungen entgegennimmt. Ziel ist es, einen Autor oder eine Autorin für Mai, Juni und Juli 2025 zu gewinnen, die während dieser Zeit in Tuttlingen leben und aktiv schreiben wird. Die Förderung umfasst nicht nur eine kleine Wohnung, sondern auch ein monatliches Gehalt von 1500 Euro. Allerdings ist dies kein Urlaub, denn die Stipendiaten müssen auch tatsächlich kreativ tätig sein und Ergebnisse vorlegen.
Die Initiative stammt von Christine Leutkart und ihrem Team innerhalb des Vereins. Die Resonanz auf diese Ausschreibung ist bereits bemerkenswert: Über 20 Bewerbungen sind eingegangen und die Organisatoren erwarten, dass diese Zahl bis zum Bewerbungsschluss weiter ansteigt. Leutkart betont die Wichtigkeit des vorab verfassten Motivationsschreibens, das zeigen soll, wie intensiv sich die Bewerber mit Tuttlingen auseinandergesetzt haben.
Vielfältige Bewerbungen und Hintergründe
Die Anforderungen umfassen neben einer Projektbeschreibung und einem Manuskript auch das Motivationsschreiben, das potenziellen Kandidaten Raum gibt, ihre Beweggründe darzulegen. Leutkart berichtet von einer breiten Mischung aus Bewerbungen: Neben deutschen Autoren sind auch Interessierte aus der Schweiz und Belgien dabei. Die Motivationen sind unterschiedlich, wobei einige Bewerber den historischen Aspekt Tuttlingens in den Vordergrund stellen, während andere die schöne Natur und das Donautal intensiv beschreiben.
Nach dem Ende der Bewerbungsfrist wird eine Jury die Unterlagen sichten und den geeignetsten Kandidaten auswählen. Das Stipendium ist jedoch nur der erste Schritt, da Leutkart betont, dass die Spendensammlung für eine langfristige Finanzierung weitergeht. Der Wunsch ist, das Stipendium auch in kommenden Jahren fortzuführen, im Wechsel mit anderen kreativen Berufen – so können 2026 ein bildender Künstler und 2027 ein Musiker nach Tuttlingen eingeladen werden.
Inspirierender Austausch mit Rottweil
Ein wichtiger Aspekt des Projekts war der Austausch mit der Stadt Rottweil, die bereits seit Jahren ein Stadtschreiber-Stipendium durchführt. Laut Leutkart war der Empfang der neuen Stadtschreiberin in Rottweil ein beeindruckendes Erlebnis, das die Organisatoren in Tuttlingen motiviert hat. Sie wünscht sich eine ähnliche Herzlichkeit und Unterstützung für den oder die Stipendiatin in ihrer eigenen Stadt. Die Planung umfasst nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch die Integration des Stipendiaten in die lokale Gemeinschaft. „Wir hoffen, dass die Lesungen und Veranstaltungen gut besucht werden“, merkt Leutkart an.
Das Literaturstipendium in Tuttlingen könnte somit nicht nur zur Förderung junger Talente beitragen, sondern auch einen kulturellen Austausch und eine Bereicherung des Stadtlebens ermöglichen. Für Interessierte gibt es weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten unter [email protected]