Die Rees Zerspanungstechnik GmbH in Wehingen hat sich in der jüngsten Zeit stark mit der Luft- und Raumfahrtbranche beschäftigt. Nach dem Besuch der ESA Industry Space Days in Nordwijk, Netherlands, am 18. und 19. September, meldet Geschäftsführer Mario Rees einen bemerkenswerten Anstieg an Anfragen und Kontakten. Auf der Messe präsentierten sich 150 Unternehmen, wovon Rees der einzige Zerspaner war. Die Resonanz war beeindruckend, mit etwa 20 bis 30 vielversprechenden Kontakten.
„Es war wahnsinnig, wie viel Resonanz wir bekommen haben“, berichtet der Unternehmer. Dies unterstreicht den wachsenden Bedarf an hochwertiger Zerspanungstechnologie, insbesondere für korrosionsbeständige Materialien, die sowohl in der Luftfahrt als auch in der Wasserstofftechnik gefragt sind. Allerdings gibt es auch Herausforderungen, die die Unternehmensführung vor neue Entscheidungen stellen.
Der Wandel in der Automobilindustrie
Die Rees-Familie, in dritter und vierter Generation im Unternehmen tätig, macht sich Sorgen über die starke Abhängigkeit des Drehteile-Clusterns von der Automobilindustrie. Mario Rees äußert, dass die Branche in der Region durch den Trend zur E-Mobilität unter Druck steht. Die jüngsten Entwicklungen bei großen Herstellern wie Volkswagen, die Werksschließungen in Erwägung ziehen, werfen Schatten auf die gesamte Zuliefererkette.
„Wir sehen, wie schnell sich die Situation ändern kann“, mahnt Rees und erkennt eine besorgniserregende Transformation innerhalb der Automobilbranche. Zulieferer sind bereits stark betroffen, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die Hersteller in südlichen Regionen mit drastischen Maßnahmen reagieren müssen.
Fachkräftemangel und Bildungsniveau
Um die notwendige Transformation zu gestalten, ist ein engagiertes und gut ausgebildetes Personal unerlässlich, davon sind Thomas und Mario Rees überzeugt. Trotz des Fachkräftemangels genießen die Mitarbeiter, die in der Region ausgebildet werden, ein überdurchschnittliches Bildungsniveau. Ausbildungsstätten wie die Erwin-Teufel-Schule bereiten die zukünftigen Fachkräfte optimal auf die Anforderungen der Branche vor.
„Der schwäbische Tüftlergeist lebt hier immer noch“, sagt Thomas Rees, und dies könnte helfen, von Quantität zu Qualität zu wechseln. Die Firma hat bereits in der Vergangenheit verschiedene Transformationen durchlebt: gegründet im Jahr 1938 als Zulieferer für die Uhrenindustrie, diversifizierte das Unternehmen über die Jahrzehnte hinweg und zeigt, wie wichtig Anpassungsfähigkeit ist.
„Heute machen wir nur noch etwa 15 Prozent unseres Umsatzes aus der Automobilindustrie“, erläutert Thomas Rees. Die Reise von der Uhren- zur Luftfahrtindustrie verdeutlicht, wie vielseitig sich der Sektor entwickeln kann.
Die Rees Zerspanungstechnik GmbH sieht großes Potenzial in der Luft- und Raumfahrt sowie in anderen Technologiebereichen und erwartet, dass die Transformation für Unternehmen in der Branche eine große Chance darstellen könnte. Der Zerspanungstechnik-Cluster in Heuberg muss jedoch zusammenarbeiten, um diese Möglichkeiten optimal zu nutzen.
Die Rees-Familie plädiert für eine verstärkte Kooperation innerhalb des Clusters, um den Herausforderungen der Zeit zu begegnen. Verbände wie der Cluster Zerspanungstechnik oder die IHK könnten eine entscheidende Rolle in der Koordination und Führung einnehmen, um diese transformative Phase erfolgreich zu meistern.
Details zu jetzigen Entwicklungen und den direkten Auswirkungen auf die Branche sind spannend, besonders im Hinblick auf die strategische Neuausrichtung, die für zwangsläufige Veränderungen sorgen wird. Erst kürzlich wurde darüber berichtet, wie wichtig dieser Sektor für die regionale Wirtschaft sein kann und wie Firmen wie Rees an der Spitze dieser revolutionären Veränderungen stehen wollen, um zukunftsfähig und nachhaltig zu operieren.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.schwaebische.de.