Im Herzen von Tuttlingen hat sich etwas ganz Besonderes ereignet: Ein neues Lokal, das nicht nur Getränke serviert, sondern auch eine berührende Geschichte erzählt. Arjeta Ballert und Fahrush Tmava eröffneten im September „Suzi’s – Café Bar & Lounge“. Doch dieser Name trägt eine tiefere Bedeutung, die weit über die üblichen Bar-Eröffnungen hinausgeht.
Fahrush Tmava erklärt seine Motivation: „Ich verwirkliche den Traum meiner verstorbenen Frau.“ Nach 29 Jahren Ehe war es ihrer Wunsch, in der Rente eine eigene Bar zu betreiben. Tragischerweise starb sie, bevor dieser Traum Wirklichkeit werden konnte. Um ihr Erbe zu ehren, entschloss sich Tmava, das Vorhaben mit seiner neuen Partnerin umzusetzen. Die Bar wurde zu „Suzi’s“ benannt, im Gedenken an seine geliebte Frau. „Als Andenken haben wir die Bar nach meiner Frau Suzi benannt“, fügte er hinzu.
Eine neue Ära für den Engel-Keller
Das Gebäude, in dem sich „Suzi’s“ befindet, hat eine lange Geschichte. Im Engel-Keller wurde einst selbst Bier gebraut, doch das ist bereits über ein Jahrhundert her. Die Gaststätte selbst ist mittlerweile lange geschlossen. Nach vielen erfolglosen Versuchen von anderen Pächter:innen, die die Räumlichkeiten nutzen wollten, sind nun Tmava und Ballert am Zug. Sie haben die Innenräume für ihre Vision renoviert und dabei Wert auf eine gemütliche Atmosphäre gelegt.
Die offizielle Eröffnung fand im kleinen Rahmen statt. „Zu zweit haben wir ein Band durchgeschnitten und Luftballons steigen lassen“, erinnert sich Ballert, die ihr Herzblut in das neue Projekt steckt. Sie arbeitet Vollzeit in der Bar, während Tmava als Stuckateur seinen regulären Job ausübt und die Bar in seiner Freizeit übernimmt.
„Suzi’s“ präsentiert sich als reine Bar, ganz ohne warme Küche. Das bedeutet, dass keine voluminösen Menüs angeboten werden; stattdessen gibt es eine Auswahl an Getränken. „Wir sind eine Raucherkneipe, weshalb auch der Eintritt erst ab 18 Jahren gestattet ist“, erklärt Ballert, was die Zielgruppe der Bar klar umreißt.
Persönliche Erinnerungen im Interieur
Der Raum erzählt auch visuell von Suzi. An der Wand hängt ein Foto von ihr, umrahmt von Blumen und zwei Gitarren, die früher ihr gehörten. „Sie war sehr musikalisch“, erzählt Tmava mit einem Lächeln, während er in Erinnerungen schwelgt. Solche Details machen „Suzi’s“ zu einem emotionalen Ort; es ist ein Platz, an dem Gäste nicht nur Getränke genießen, sondern auch in die Erinnerungen an eine liebevolle Persönlichkeit eintauchen können.
Die Öffnungszeiten von „Suzi’s“ sind von Mittwoch bis Donnerstag sowie an Sonntag ab 17 Uhr, Freitags und Samstags öffnet die Bar bereits ab 14 Uhr. Die Resonanz der Besucher ist laut Tmava und Ballert schwankend. „Am Wochenende ist natürlich mehr los. Es ist sehr gemischt“, sagt der Barbesitzer, der hofft, dass die Einheimischen schnell auf sein einzigartiges Angebot aufmerksam werden.
Die Eröffnungsaktion und die anhaltenden Renovierungsarbeiten sind Teil dessen, was dieses Lokal zu einem neuen Anziehungspunkt in Tuttlingen macht. Es bleibt zu hoffen, dass „Suzi’s“ als Ort der Begegnung und des Gedenkens gedeihen kann und durch die Geschichte, die hinter ihrer Gründung steht, viele Menschen anspricht. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.schwaebische.de.
